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Der neue Kurs.

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Monograph

Persistent identifier:
hammann_kurs_1918
Title:
Der neue Kurs.
Subtitle:
Erinnerungen von Otto Hammann
Author:
Hammann, Otto
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Berlin
Publishing house:
Reimar Hobbing
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1918
Scope:
168 Seiten
DDC Group:
Geschichte
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Chapter

Title:
IX. Die große innere Krisis.
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter

Contents

Table of contents

  • Der neue Kurs.
  • Cover
  • Title page
  • Inhalt.
  • I. Vom alten zum neuen Kurs.
  • II. Im Schatten des großen Mannes.
  • III. Der abgerissene Draht nach Rußland.
  • IV. Der Kampf um die Militärreform.
  • V. Herr von Holstein.
  • VI. "Offiziöse Preßwirtschaft."
  • VII. Caprivis Ausgang.
  • VIII. Der Übergang zur Weltpolitik.
  • IX. Die große innere Krisis.
  • Namenverzeichnis.

Full text

ohnmächtig und von der Rechten wegen ihrer Hinneigung zu Man- 
chestertum und Freihandel und als Anwälte der jüdischen Bevölke- 
rung ebenso scharf, bei Wahlen sogar manchmal noch schärfer 
bekämpft als der gemeinsame Feind, die Sozialdemokratie, an 
die sie in ihren alten großstädtischen Domänen ein Mandat nach 
dem anderen verloren. Obendrein hatte sich die bürgerliche Linke 
bei der Caprivischen Militärreform wieder in zwei Teile getrennt. 
Bei solcher Zerfahrenheit der Parteiverhältnisse im Reich einen 
Kampf um Ausnahmegesetze zu beginnen, der nur mit einer Min- 
derung der Autorität der Regierung endigen oder in einen Staats- 
streich auslaufen konnte, unter Kanzlern normalen Wuchses und 
gerade in einer Periode gesteigerten Hochgefühls der Sozialdemo- 
kratie, wäre ein Verhängnis für das Reich gewesen. Jeder Ver- 
such, wieder mit den verhaßten Spitzeleien der Polizei vorzugehen. 
wieder die Pflege der Kameradschaft in den Arbeitervereinen, die 
im Heer eine Tugend ist, für ein verderbliches Laster zu erklären 
und das freie Wort in Parlament und Presse zu unterdrücken, wäre 
bis weit in die bürgerlichen Kreise hinein als ungesetzlich und 
unerträglich empfunden worden und auf heftigen Widerstand ge- 
stoßen. 
An der Spitze des Reichs der Kaiser in heißem Bemühen, 
die Nation einer herrlichen Zukunft entgegenzuführen, das Parla- 
ment in viele sich befehdende Par.eien gespal-en, in seinem Einfluß 
durch Bismarcks, des noch lebenden, unwillkürliche Mitschuld her- 
untergedrückt, die Sozialdemokratie im Wachsen unter Führern, 
die wie Bebel ehrlich an den baldigen großen Kladderadatsch glaub- 
ten; in Preußen die bodenständigen Herrenmenschen, die dem stehen- 
den Heere die besten Offiziere lieferten und aus deren Geschlecht 
der nur mit einem Tropfen sozialen Ols gesalbte größte staats- 
männische Genius hervorgegangen war, als treueste Stützen des 
Throns im Besitze überwiegenden Einflusses auf den Hof des Herr- 
schers, im Landtag und in der Verwaltung, die Bauern mit ihnen 
vereint in fanatischer Oppositlon gegen die Handelspolitik des Reichs; 
die Industriearbeiter überall im Reich in scharfen Kämpfen um Ver- 
einsfreiheit, Koalitionsrecht und gewerkschaftliche Organisation. 
148
	        

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