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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
106 Hermann Schumacher 
  
lebenweckend sich zu entfalten vermag. So war die Lage der deutschen 
Industrie zu Beginn des Deutschen Reiches in vielen Zweigen. Das 
erkannte Bismarck, und er wußte es durchzusetzen, daß 1879 zugleich 
mit den Getreidezöllen mäßige Industriezölle in Deutschland zur 
Einführung kamen. Sie schufen den nötigen Schutz vor einer 
wirtschaftlichen Invasion durch überlegene Kräfte, sicherten den Ab- 
satz auf dem eigenen Markt, erweckten damit erst deutschen Unterneh= 
mungssinn zu vollem Leben und schufen die Ruhe, die erforderlichen 
Verbesserungen in der Produktion anszusinnen, zu erproben und durch- 
zuführen. 
Mit der Einführung der Industriezölle, welche den Wettbewerb aus 
lähmendem Oruck in belebenden Ansporn wandelten, traf ein Ereignis 
zusammen, das zwar über kurz oder lang eintreten mußte, aber doch zu- 
nächst nichts anderes als ein Glücksfall war. Bisher war nämlich die 
Erfindung von Benjamin Bessemer, welche die Umwandlung von Roh- 
eisen in Stahl von 1½⅛ Tagen auf etwa 20 Minuten verkürzte und cine 
Verbilligung von ungefähr 40 % hervorbrachte, Deutschland nur wenig 
zugute gekommen. Sic war aus Versuchen mit englischen Erzen, die 
frei von Phosphor waren, hervorgewachsen und hatte daher phosphor- 
freie Erze zur Voraussetzung. An solchen Erzen ist Deutschland arm. So 
hatte England mit dem Bessemerverfahren seine industrielle Vormacht- 
stellung gewaltig verstärkt. Die deutsche Eisenindustrie, die gerade die 
ersten erfolgreichen Schritte zur Verselbständigung unternommen hatte, 
mußte vielfach dazu übergehen, wenn nicht gar Bessemer-Moheisen, so 
doch ansländische Bessemer-Erze zu beziehen. Aus dieser Abhängigkeit 
konnte die deutsche Eisenindustrie nur herauskommen, wenn es gelang, 
das neue Stahlbereitungsverfahren anch auf phosphorhaltige Eisenerze 
anzuwenden. Das reichste Lager an ihnen, und zwar in der günstigsten 
Zusammensetzung, findet sich in Lothringen. Für Deutschland war es 
deshalb besonders dringlich, diesen Maturschutz an phosphorhaltigen 
Erzen ebenso nutzbar zu machen, wie England seinen an phosphorfreien 
Erzen nutbar gemacht hatte. Es war, wie gesagt, ein glücklicher Zufall 
für Deutschland, daß der englische Ingenieur Thomas 1878 diese Erfin- 
dung machte. Ourch sie sind die Grundlagen der Eisenindustrie inter- 
national verschoben worden. Denn in England fehlte ein Anreiz zur 
Entwicklung dieses neuen Thomasverfahrens, da man mit phosphor- 
freien Erzen hinreichend versorgt war und seinen Bessemerstahl zu einer 
nicht zu übertreffenden Vollkommenheit und Billigkeit entwickelt zu 
haben glanbte. In England nahm man daher den Thomasstahl in die 
Fabrikation nicht auf, sondern erklärte ihm den Krieg. Deutschland da-
	        

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