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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
Das deutsche militärische System 185 
  
schwere Schlachtflotte; es wäre die reine Luxusflotte, wenn sic nicht zu 
einem Angriff auf England bestimmt wärc. 
Der Fehler dieses Raisonnements liegt darin, daß der Wert und 
die Bedeutung einer Rüstung übersehen wird, die ihr innewohnen, auch 
ohne daß sic tatsächlich angewandt wird. Immer wieder haben unsere 
Marinesachverständigen dargelegt, daß eine Flotte auch gegenüber einem 
viel stärkeren Feinde doch eine erhebliche Bedeutung habe, weil dieser, 
selbst bei Aussicht auf einen vollständigen Sieg doch auch immer selbst 
große Verluste erleiden müsse, dic seine Stellung in der Welt schwächen. 
Man nannte das das Risikoprinzip. Mag es in Oeutschland Phantasten 
gegeben haben, die von einer alsbaldigen Landung in England träumten, 
in den verantwortlichen Kreisen selbst dachte man sehr viel nüchterner. 
Man wollte mit der großen Schlachtflotte freilich mehr als die bloße Ver- 
teidigung der cigenen Küsten, aber man wollte darum noch lange nicht 
einen Angriff auf dic englischen. Was man wollte, war ein mittleres; man 
wollte, sei es auf England, sei es auf andere Mächte einen solchen Druck 
ausüben können, daß diese sich genötigt sahen, Deutschland in der Welt- 
politik den Platz an der Sonne zu gönnen, auf den es gemäß seiner 
Macht und seines inneren Wertes neben den anderen Mächten einen 
Anspruch hat. Unausgesetzt wurden gewaltige neue Gebicte in Afrika 
und in Asien zwischen Engländern und Franzosen, Russen, Ameri- 
kanern und Japanern neu verteilt; Deutschland konnte und wollte davon 
auf die Dauer nicht ausgeschlossen bleiben. Wenn Deutschland keine 
Flotte bautc, so hättc es auch die Aufteilung der Türkei nicht verhindern 
können. England mag es sehr übel empfunden haben, daß das Wachsen 
der deutschen Flotte das Gros seiner eigenen dauernd in der Nordsce 
fesselte. Aber von einer solchen Fesselung bis zu cinem Angriff ist cs 
noch weit, und von den Schäden dieser Fesselung hätte sich England 
ohne große Schwierigkeiten befreien können, indem es sich mit Deutsch- 
land ehrlich auseinandersetzte. Unzweifelhaft hat es in England einc 
Partei gegeben, welche einc solche friedliche Auseinandersetzung loyal 
anstrebte, und Kaiser und Kanzler mit der gesamten öffentlichen Mei- 
nung kamen diesem Streben bereitwillig und ohne jeden Hintergedanken 
entgegen. Wenn dennoch die Gegenpartei in England schließlich die 
Oberhand behalten hat, so lag das nicht an der sachlichen Unmöglichkeit 
des Ausgleichs, noch weniger an irgendwelchen aggressiven Absichten 
Oeutschlands, sondern einzig und allein daran, daß das aggressive Vor- 
gehen des Panslawismus auf der Balkanhalbinsel, das sich endlich in der 
Ermordung des Erzherzogs-Thronfolgers entlud, eine allgemeine Krisis 
in Europa heraufführte und der englischen Kriegspartei Oberwasser gab.
	        

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