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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

286 Heinrich Becker J 
  
zösischen Verträgen erwachsen waren, obwohl der moderne Hrient ganz 
im Fahrwasser französischer Bildungsideale segelt, und obwohl Frank- 
reich nicht nur der traditionelle Bankier, sondern auch der Hauptgläu- 
biger der Pforte war. Der Autor des anonymen Oxfordpamphlets Nr.39 
(Turker in Europe and Asia) sieht in dieser Verschuldung der Türkei 
sogar den Hauptgrund ihres Fortbestandes bis auf den heutigen Tag. 
Gewiß erhebt Frankreich seit alter Zeit Ansprüche auf Syrien; es will 
bei einer Teilung der Türkei nicht zu kurz kommen, aber die französischen 
Interessen hätten sich auch sehr wohl mit einer Erhaltung der Türkei 
vereinigen lassen. Rußlands Vordringen mag seinen Bundesgenossen 
an der Seine sogar manchmal mit Sorge erfüllt haben, aber Frankreich 
war bereit, seiner Revanchepolitik alle Opfer zu bringen. Und so unter- 
stütztc es die englisch-russische politische Unterminierarbeit kräftig, und 
zwar mit seinen eigensten Waffen, mit der Presse und mit seiner Finanz- 
politik. Namentlich die letztere suchte die Türkei am Gängelbande zu 
erhalten, und sie schreckte bei der letzten Anleihe (1910) nicht davor 
zurück, eine politische Einmischung in die inneren Verhältnisse des tür- 
kischen Finanzministeriums auszubedingen. Daran scheiterte bekannt- 
lich die Transaktion, und Oeutschland sprang in die Bresche, das Geld 
war hier zwar teurer, aber dafür ohne politische Demütigung zu erhalten. 
Rein wirtschaftlich mochte sich freilich das kapitalkräftige Frankreich der 
armen Türkei besonders empfehlen, aber einer langsam erstarken- 
den Jürkei bot es doch nicht die gesuchte wirtschaftliche Ergänzung; 
denn Frankreich hat nicht die hochausgebildete Industrie Deutschlands 
oder Englands, sondern exportiert nach der Türkei einfache Industric- 
artikel und Massenprodukte, welche in abschbarer Zeit auf türkischem 
Boden ebensogut erzeugt werden können. Die beiderseitigen Volks- 
wirtschaften ergänzen sich nicht, sondern konkurrieren. Mit einer er- 
starkenden Türkei konnten auch von der französischen Bankwelt nicht 
mehr so gläuzende Geschäfte gemacht werden; also war es Frankreich 
wohl um den Bestand der Türkei zu tun, aber nur unter dem Statusquo. 
Oie im Eigeninteresse der Türkei liegende finanzielle Unabhängigkeit 
auf der Basis einer möglichst aktiven Zahlungsbilanz widersprach dem 
Interesse des Pariser Geldmarktes und war damit für die französische 
Regierung unerwünscht. 
So stand der Aufteilung der Türkei von seiten der Ententemächte 
nur noch wenig im Wege, jedenfalls waren an ihrem langsamen Zer- 
fall, an der Verhinderung ihrer Wiedergeburt alle gleichmäßig inter- 
essiert. Aber die Türkei zerfiel nicht; denn schon ehe man sich über
	        

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