Staatsbibliothek Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment
  • Facebook Icon
  • Twitter Icon

Deutschland und der Weltkrieg.

Access restriction

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Copyright

There is no access restriction for this record.

Bibliographic data

fullscreen: Deutschland und der Weltkrieg.

Access restriction

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Copyright

There is no access restriction for this record.

Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
Die Vorgeschichte des Krieges 499 
  
auch diese Episoden, so hoffnungsvoll sie jedesmal begrüßt werden, 
dem Rückblickenden nur wie ein hastiges Atemschöpfen inmitten eines 
lautlosen und atemberaubenden Kräfteerprobens, das jedesmal auf ein 
noch erbitterteres Ringen vorbereitet. 
Oie erste dieser Machtproben, die bosnische Krisis von 1908/09, brach 
unerwartet aus und bewies durch ihren Verlauf, daß zunächst von einem 
einheitlichen Operieren der Einkreisungspolitik noch nicht gesprochen 
werden konnte. 
Unmittelbar nach der Zusammenkunft von Reval hatte die lebhaft 
beflügelte Phantasie des Ministers Iswolski sich in Bewegung gesetzt. 
In einem Briefe vom 18. Juni 1908, den er später gern abgeleugnet 
hätte, regte er bei dem Leiter der Politik Österreich-Ungarns die An- 
nexion von Bosnien und der Herzegowina und sogar des Sandschak an, 
wogegen Rußland für sich die freic Durchfahrt durch dic Dardanellen 
als Gegengabe zu gewinnen sich vorsetzte. Rußland hatte selbst vor 
einem Menschenalter die Doppelmonarchic nach Bosnien geführt und 
spaäter wiederholt, zuletzt noch durch den Mund Kuropatkins vor dem 
Japankriege, in Wien angeregt, die im Berliner Vertrage übertragene 
Verwaltung der Provinzen in eine tatsächliche und sinnentsprechende 
Annexion zu verwandeln. Iswolski verharrte also nur in den Bahnen 
einer dreißigjährigen Politik Rußlands, die, frei von irgendwelcher 
Rücksicht auf den kleinen serbischen Bruder, diese Gebiete als unbe- 
strittenc Interessensphäre Österreich-Ungarns anerkannte: hatte sie doch, 
nach dem bitteren Worte König Milans, bisher „die serbische Nation 
immer als bequemes Kleingeld zur Begleichung ihrer Rechnungen mit 
Österreich benutzt“.:1) Der russische Minister hielt auch nach dem Aus- 
bruch der jungtürkischen Revolntion an seinem Programm fest und 
einigte sich in einer Zusammenkunft mit dem Grafen Achrenthal in 
Buchlau ohne Mühe über seine Ourchführung.-2) 
Es ist begreiflich, daß ÖOsterreich-Ungarn mit dieser Rückendeckung 
zum schnellen Handeln schritt. Denn der Versuch einer Umbildung der 
Türkei in einen verfassungsmäßigen Nationalstaat mußte den bisher 
erträglichen völkerrechtlichen Zustand in Bosnien gefährden: sowohl 
21) Dr. Wladan Georgewitsch, Die Serbische Frage S. 61. 
22) Aus dem späteren publizistischen Gefecht der beiden Minister in der 
öffentlichkeit (Vortnightly Review. September und N-ovember 1909) gewinnt jeder 
Unbefangene den Eindruck, daß Iswolski als der nachweislich Unaufrichtigere 
und Ungeschicktere seinem Partner den Vorwurf der Unaufrichtigkeit nur darum 
macht, weil er ihm die überlegene Geschicklichkeit nicht zu bestreiten vermag. Vgl. 
auch H. Friedjung, Österreichische Rundschau, Oktober 1909. 
32*
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS IIIF manifest Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment