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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

500 Hermann Oncken 
  
wegen der Wöglichkeit nationalistischer türkischer Rũckforderung als auch 
wegen der Gefahr einer serbischen Propaganda, die gerade auf das 
Provisorische des österreichisch-ungarischen Mandats spekulierte. Und 
nicht zuletzt mußte man sich gegen die näher gerückte Gefahr einer 
Eröffnung der ganzen Balkanfrage durch die Einkreisungspolitik recht- 
zeitig an der verwundbarsten Stelle zu decken versuchen. Die Wiener 
Politik nahm also mit dem Annexionsbeschluß vom Oktober 1908 nur 
einc Sicherstellung nach mehreren Seiten bin vor. Sie trieb nichts we- 
niger als Eroberungspolitik im Stile der in der Welt ungesättigt um 
sich greifenden Weltmächte, sondern begnügte sich, die völkerrechtliche 
Form einecs ihr längst von Europa zugestandenen Rechtstitels zu ver- 
ändern; ja sie verzichtete auf die Durchführung des Machtgedankens so 
sehr, daß sie ihre vertragsmäßigen Besatzungsrechte im Sandschak gleich- 
zeitig an die Türkei zurückgab und vor aller Welt die weitergehenden 
Plänc, wie sie zuzeiten wohl in der Phantasie ihrer Staatsmänner gelebt 
hatten, ausdrücklich fallen ließ. 
Die Wirkung des Annexionsbeschlusses war wider alles Erwarten. 
Das lag daran, daß Iswolski in London den russischen Teil des Pro- 
gramms, die Öffnung der Dardanellen, nicht mehr zur Anerkennung 
bringen konnte. Denn in England hielt man infolge der jung- 
türlischen Revolntion das Programm von Neval nicht mehr für 
durchführbar. Winkte doch jetzt nach dem Sturze Abdul Hamids, 
des verhaßten Trägers des deutschen Einflusses, der höhere Preis, 
wieder zum Beschützer und Berater einer jungen, konstitutionell 
gewordenen Türkei aufzusteigen und in dieser Stellung mit allen 
ihren für die englische Weltpolitik wichtigen Konsequenzen (in Ara- 
bien und am Persischen Golf) den deutschen Mitbewerber endgül- 
tig aus dem Felde zu schlagen. Also sah man sich infolge der verän- 
derten Konstellation in der peinlichen Lage, der Öffnung der Dardanellen, 
zu der man in Noval bereit gewesen wäre, zur Aberraschung Iswolskis 
widersprechen zu müssen. Die Wirkung des Annecxionsbeschlusses war 
somit nicht nur der sormal berechtigte Protest der Türkei, der Groll Ser- 
biens, das stille Hoffnungen zerfließen sah, und die Enttäuschung Is- 
wolskis, der sich diplomatisch überlistet wähnte: sondern vor allem ein in 
Wien unerwarteter Ausbruch höchster englischer Erbitterung. Das Lon- 
doner Auswärtige Amt nahm die Anzeige der Annexion auf das un- 
freundlichste auf, und noch stärker wetterten die unverantwortlichen HOr- 
gane der Presse über das unverzeihliche Unrecht, das durch diesen un- 
moralischen Schlag der Humanität und dem Bölkerrecht zugefügt werde 
— das alles mit jenem sittlichen Pathos, das sich in diesem Lande immer
	        

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