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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
Der Geist der deutschen Kultur 85 
  
messen alle ausländischen Staaten an ihren moralischen Privatregeln 
und überlassen die — politisch so vorteilhaften — Immoralitäten der eng- 
lischen Politik der Verantwortung des Goveruments. Wir sind hier ehr- 
licher und bohren tiefer. Der Satz, daß „Macht vor Recht gehe“, ist 
niemals ein Satz deutscher Oenker gewesen, wohl aber war ihnen der 
Begriff des Rechtes und der Sittlichkeit ein schwierigerer und verwickel- 
terer, als er für diejenigen ist, die in der Weise des Puritanismus ein 
allgemeines demokratisches natürliches Recht proklamieren und das mit 
ihren eigenen politischen Aspirationen dadurch vereinigen, daß sic ihren 
eigenen Staat für den Garanten und Kontrolleur des natürlichen Rech- 
tes in der ganzen Welt erklären. Vor allem aber ist die deutsche Historie 
auf dem Standpunkt der siebziger Jahre überhaupt gar nicht stehen ge- 
blieben. Sie ist — ohne ihre Erkenntnis vom Wesen des Staates zu 
verleugnen — wieder auf den weiten kosmopolitischen Horizont zurück- 
gegangen und hat insbesondere das nur politische Interesse ausgeweitet 
zum kulturgeschichtlichen. Doch ist darüber weiteres an diesem Orte zu 
sagen nicht möglich. Es genügt, an Mommsen, v. Wilamowitz, Eduard 
Meyer oder an Harnack, Dilthey und Schmoller zu erinnern. ) 
Zu alledem kommt nun aber als allerwichtigste Offenbarung des dent- 
schen Geistes die deutsche Literatur und Poesie hinzu. Es mag erstaun- 
lich scheinen, sic in diesem Zusammenhang erst zuletzt zu nennen. Allein 
das entspricht gerade der allumfassenden Funktion, die sie bei uns ausübt. 
Das Deutschtum des 18.Jahrhunderts war auf eine literarische Existenz 
zurückgedrängt und hat in den Gehalt der Literatur den ganzen Lebens- 
drang der Nation zusammengepreßt. So stand sie im Brennpunkt aller 
pbilosophischen, wissenschaftlichen und kulturellen Interessen über- 
haupt, hat sic die sozialen und ganz zuletzt auch dic staatlichen Probleme 
in sich aufgenommen. Aicht umsonst ist der Inbegriff dieser deutschen 
Literatur, Goethe, ein Geist, dessen Aufgabe in der universalen und 
doch ganz persönlichen Selbstbildung lag. Das hat den Charakter der 
modernen deutschen Literatur entschieden. Sie nahm den Gchalt des deut- 
schen Lebens in sich auf und wirkte dadurch wie eine Philosophie. Sie 
formte, vertiefte, verklärte das Gesamtleben aller Kulturgebicte. Klassi- 
zismus und Romantik bildeten dabei in Wahrheit gar keine so scharfen 
Gegensätze; sie waren vereinigt in demselben Gedanken der Selbstbildung 
und unterschieden sich nur in der Anwendung der Mittel für diese Selbst- 
bildung. Ja für die Ourchsetzung dieses Gedankens und seine Hinein= 
arbeitung in die Volksseele ist vielleicht die Romantik noch wirksamer und 
23) Hierzu s. E. Jücter, Geschichte der neueren Historiographic, und den Ab- 
schnitt „Kultur, Machtpolitik und Militarismus“.
	        

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