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Rosenheimer Anzeiger. 61. Jahrngang (61)

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Periodical

Persistent identifier:
rosenheim_anzeiger
Title:
Rosenheimer Anzeiger.
Document type:
Periodical
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Copyright:
Ewiger Bund

Periodical volume

Persistent identifier:
rosenheim_anzeiger_jg_61
Title:
Rosenheimer Anzeiger. 61. Jahrngang
Volume count:
61
Place of publication:
Rosenheim
Document type:
Periodical volume
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Year of publication.:
1915
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Contents

Table of contents

  • Rosenheimer Anzeiger.
  • Rosenheimer Anzeiger. 61. Jahrngang (61)

Full text

Aummer 38 
Aosenheinter Anzelgen 
mittwoch, 17. Februar 1018 
  
Aus Malz, das künftig aus dem Ausfand eingeführt 
Wird, erstret sich die Verordnung nichl. Soweil inlän- 
discies Malz auf Grund von vor dem Inkrafttreten 
der Verordu#ung adgeschlossenen Verlräges nach dem 28. 
Februor an Bierdrauereien zu liesern isl, dorf statt 
der verinbdarten Menge nur eine nach dem Maz#stab 
der geetzlichen Einschränkung geminderte Wenge gesordert 
Uund geliefert werden. 
Die Landeszentralbehörde soll anordan können, daß 
landesrechtlich festgesette Rechte der Bierdrauer auf 
Ausschank des eigenen Exzeugnisses für die Dauer der 
Aeich lichen Einschränkung der Malzoer##ung ouch auf 
lremdes Bier ausgedehnt wird. 
Für eine Ueberschreitung der zulässignn Malzmengen 
lind hohe Gefängnis oder Geldstrafen vorgesehen. Die 
Actordnung tritt sofort in Kraft. 
Tie nunmehr vorliegende Verordnung des Bundes- 
rate? emthält eine Minderung des urspünglichen von 
Preußen ausgehenden Vorschlages, der bekanntlich eine 
Einschrankung auf 40 Prozent vorsah, während sie nun- 
mehr auf 60 Prozent normiert ist. Ossendar ist diese 
Aenderung auf die Vernehmung von Sachverständigen 
der Brauindustrie zuruckzuführen. 
* rHos 
Wien, 15. Fe#Durch eine metzen erfolgende 
Bekenntmachung wird die Verarbeitung von Gerste zu 
Malz vom 19. Februar 1915 ab verboten. Das Verbot 
bezueckt die undedingt notwendige Veigendung aller 
noch vordandenen Gerste ais Ersatz der rolfrucht sicher 
zu stellen. 
— 
Wönche#n#er Neusotc (en. 
München. 15. Febr. In den Artillerie- 
werkstatten wurden ab 1. August bis jetzt 22 000 
Mark durck die Arbeiter in wöchentlichen Bei- 
trägen von 50 ig. und 1 Ml. gesammelt, 
die an den flädtischen Wohlfahrtzausschuß ab- 
geliefert wurden. Ein schönes Zeichen für die 
Orferwilligkeit unserer Arbeiterschoft. 
Bberilche Nachrichre 
Ingolstast, 15. Febr. 300 gesangene rus- 
sische Offiziere wurden durch ein vom preuwi- 
schen Landsturm gestelltes Begleitklommando 
hierher gebrackht. Sie kamen an Stelle der 
vor kurzem auf die Plassenburg gebrachten 300 
französischen Offiziere auf drei Forts der hie- 
sigen Festung. Dem Begleitkommando wurde 
ron Ingolstädter Kameraden ein Ehrenabend 
bereitet. 
Arzberg, 15. Febr. Der verheiratete Por- 
zellansormer Schelter ron hier war seit zwei 
Jahren spurlos verschwunden, mit ihm eine 20= 
jährige Arbeiterin. Auf dem Weg: von Elisen= 
sels nach Haid fand nun ein Förster auf einem 
Jagdgang die Leichen der beiden Vermißten 
in einem untenützten Kanal in verwestem Zu- 
stande. Eine Gerichtskommission stellte fest, daß 
14. die beiden mit einem Rasiermesser entleib#i 
atten. 
Maming, 15. Febr. Von einem Baum er- 
schlagen wurde in Oberframmering die 23 Jahre 
alte Mesnerstochter Sofie Eichinger. Sie war 
mit ihrem Vater und den Geschwistern in den 
Isarauen mit dem Fällen von Bäumen be- 
schäftigt. 
  
  
  
deessches #e 
Kolbermoor, 15. Febr. Unter sehr gro- 
ster Anteilnahme nug man am Sonntag den 
verheirateten 74 jährigen 7 Cilkzugssoldaten von 
1866 und 1870,71 Josef Freidi zu Gra 
Vor dem Sarge schritt der Veiecane n-. erein, 
der Militärverein, der österreichische Veteranen- 
Verein, sowie alle hier sich befindenden verwun- 
deten Krieger. Herr Kooperatu Marschall 
sprach am Grabe ehrende Worte, Ein Trauer- 
Choral beschloß den Trauerakt 
Frauenchiemsee, 15. Febr. Am letzten 
Montag wurde der letzte Feldzugssoldat von 
1870 71 in Frauenchiemsee, Bäckermeister Josef 
Sckweiberer, beerdigt. Er war auch Gründungs- 
mitglied der freiw. Feuerwehr. 
Traunwalchen, 15. Febr. In Arleting ist 
der älteste Mann unserer Gegend gestorben. 
Der Austragsvater auf dem Asckouergute Jo- 
bann Mayer erreichte das gottgesegnete Alter 
ron 96 Jahren. Vor zwei Jahren hatte er 
nodt. das Glück, der feieslichen Futwaschung in 
Müncken anzuwohnen. 
Burghausen, 15. Febr. Gastwirt Thomas 
Huber dahier wurde, als er eben seine Gäste be- 
diente, tödlich von einem Herzschlag getroffen. 
Huber gehörte viele Jahre dem Gemeindekol- 
legium an. 
Schaftlach, 15. Febr. Der 36 Jahre alte 
Bergmann Ruppert Oberhauser ron Waakir= 
chen kam der Hochspamneitung zu nahe. Exr er- 
litt anscheinend nur geringe Verletzungen, ver- 
schied jedoch nach krzer Zeit. Er hinterläßt 
Frau und sieben Kinde 
Cotalnachrichten. 
Rosenheim, den 16. Februar. 
Auf dem Felde der Ehre gefallen: 
Heinrich Schillmeier, zuletzt Arbeiter bei Herrn 
Wiesböck in Vagen, Unteroffizier im 1. Res.= 
Inf.-Reg.; Josef Moser, Gütlerssohn und Zim- 
feran aus Mühldorf, dwehrmann im 
5. Res.-Infs.-Reg.; Kaspar Oel, Gastwirts- 
1. von Mauerberg, Landwehrmann im 17. 
NRes.-Inf.-Reg. Josef Baumann, Sohn des Kul- 
turvorarbeiters G. Baumann in Mehlstett, Gde. 
Marienberg, Soldat im 12. Res.= Inf.-Reg., ge- 
storben im Lazarett zu Douai. 
as Eiserne Kreuz. Mit dem Eisernen 
Kreuz wurde ferner ausgezeichnet: Johann 
Estermaier, Stationsgehilfe in Mainburg 
(früher in Holzkirchen). 
Auszeichnung im Feldt. Schutzmann 
Friedrich Streng aus Rosenheim steht als Feld- 
gendarm bei der Armee Falkenhausen. Für 
sein helden! aftes Berhalten bei der Erstürmung 
des Schlosses Chatillon ist er jetzt mit dem Ver- 
dienstkreuz mit Krone und Schwertern ausge- 
zeichnet worden. Unsern Glückwunsch! 
Bezirksamt. Vom 1. März 1915 an 
wird der Bezirksamtsassistent Johem Lenk in 
Neustadt a. A. zum Bezirksamtsselretär beim 
Bezirksamt Traunstein in etatsmäßiger Weise 
besördert. 
Freiballone. Zu miilitärischen Ausbil. 
dungszwecken werden nach Mitteilung des stellv. 
Generalkommandos I. A.-K. von nun ab von 
einem bei München gelegenen Platze Freiballone 
aufgelassen, deren Landungsort vorher nicht zu 
bestimmen ist. Um die Bevölkerung vor einer 
Beunruhigung und die Korbinsassen vor Ge- 
fahren zu bewahren, wird darauf aufmerksam ge- 
macht, daß die Ballone an ihrer unteren Hälfte 
durch drei eiserne Kreuze gekennzeichnet sind. 
ie Zeitungen und der Krieg. Nack. 
dem neuesten Nachtrag der Postzeitungsliste ha- 
ben 864 Zeitungen seit dem Ausbruch des Krie- 
ges ihr Eskeinen eingestellt. 
Das Christl. Volksbureau und Ar- 
beitersekretariat Rosenheim, Inn 
straße Nr. 37/I, ist am kommenden Donnerstag. 
den 18. Februar 1915 in der Jeit von 9 bis 
12 Uhr vormittags und von 2 bis 4 Uhr nach 
mittags wieder dem allgemeinen Besuche geöff- 
net. Personen, welche in Fragen der Arbeiter- 
versicherung, des Arbeits= und Dienstverhältnis- 
ses, sowie in Heimatrechts-, Verehelichun 5 
Steuer-, Miets- und sonstigen Prozeßsachen 
und Auskunft benötigen, leien auf diese beeel 
genheit aufmerksam gema 
Großer Silberdiebstahl- In der 
Nacht zum letzten Samstag ist in der Restaura- 
tion am Bahnhof Salzburg das Silber-Besteck- 
zeug im Werte von 4000 Mark gestohlen wor- 
den. Sachdienliche Mitteilungen an die nächste 
Polizeibehörde erbeten. 
Ein Einmietdieb, der in Rosenheim un- 
ter dem Namen Erwin Bürgl aufgetreten ist, 
wurde in Kempten, wo er ebenfalls einen Ein- 
mietdiebstahl verübte, verhaftet. In Kemplen 
nannte er sich Chemiker Rudolf Engelbrecht. Bei 
seiner Verhaftung gab er an, Hermann Hungin- 
ger zu heißen und Reisebegleiter zu sein. 
Den Eltern entlaufen. Zwei Knaben 
im Wier. von 11 und 13 Jahren entliesen ihren 
Eltern in München. Sie wurden in Rosenheim 
in Schutzhaft genommen. 
Maul= und Klauenseuche. In dem 
Gehöft des Fortunatus Holzmaier in Gartlach, 
Gde. Schönberg, Hs.-Nr. 50 .51, ist die Maul- 
und Klauenseucke ausgebrochen. Sperrbezirk ist 
die Ortschaft Gartlach. Als Beobachtungsge- 
biet wurden erklärt die Ortschaften Herberts- 
ham, Gde. Schönberg, Englstetten, Gde. Even- 
hausen. 
4 —□ v 
Kelegemoßnahmen. 
Einheitliches Kriegsbr'rot. 
Das Minislerium des Innern hat als Landeszentral. 
behörde im Einverständnis mit dem Ministerium des 
Aeußern folgende Anordnung getroffen: Weizenbrot darf 
nur in einsach gesormien, runden Laibchen bereilet 
werden. Tie Derc#tung in anderen Formen (Breten, 
Hörnchen, Schnecken, Kaisersemmeln, Sternsemmeln ic.) 
ist verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe 
bis zu 10—0 Mackt oder mit Gesöngnis bis zu drei 
Monaten destraft. Die Distriktspolizeibehörden können 
fur diese Weizenbrot ein bestimmtes Gewicht vor- 
schreiden. Sie lönnen bestimmen, daß Noggenbrot nur 
in Stucken von bestimmten Formen und Gewichten 
bereitet werden darf. 
Erhöhung der Höchstpreise 
für Speisekar offel. 
Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am Montag 
die Höchsipreise für den Zeniner Speisekartofsel um 
1.75 Mark erhöht. Bei dem Mangel an Futtermitteln 
und dem verhälinismäbig niedrigen Preis der Speisekar= 
tofsel destand Gefahr, daß der Vorrat an Spelselar- 
tofseln in großem Umsange füur Vichsulter verwendet 
würde. Es kommt aber vornehmlich darauf an. daß 
liche Ernährung vorhanden sind. In derselben Ver- 
ordnung sind schon jetzt Höchsipreise für inländische 
Frühkatroffel, die in der Zelt vom 1. Mai bis 15. 
August 1915 geerniet werden, auf 10 Mark Kacherien. 
Damit soll für die Gärtner und kleinen 
in der Nähe der Städte der Anretz geschafsen ren 
möglichst viel Fröhkartof#se zu bauen, die in den Mo- 
naten Juni und Juli fur die Volf#ernährung zur- 
  
Verfügung llehen. 
Mark, an Ausgaben 4236.65 Mk., 
in den nächsten Monaten Speisekartoffeln för die mensch 
  
Kompfgenossen- u Veleranenverein 
Rosenheim, 16. Februar. 
Pie 72— Hauptversammlung des Kampfgenos- 
sen= und Veteranen-Vereins NRosenheim sand 
am Sonntag, den 14. Februar im Hofbräu statt. 
Der 1. Vorstand, der Karl Nußrainer, eröff- 
nete die von über 160 Mitgliedern besuchte 
Versammlung, begrußte die Kapnerchen auf das 
herzlichste, besonders die älteren Herren, welche 
heute auf eine 25 jährige Mitgliedschaft zurück- 
blicken können. In seiner Ansprache betonte 
der Vorstand die Bedeutung der heutigen Ver- 
sammlung, in welch ernster Zeit sie stattfindet, 
daß viele Mitglieder im Feindeslande stehen, 
um ihre Pflicht zu erfüllen für Kaiser und Reich. 
Die von patriotisch em Geiste durchdrungene An- 
sprache klang aus in ein begeiftert aufgenomme- 
nes Hoch auf König Ludwig, den Deutschen Kai- 
ser und den treuverbündeten Kaiser Franz Josef 
von Oesterreich, sowie auf unsere siegreiche 
Armee. 
Der Vorsitzende dankte auch allen Mitgliedern 
für die rege Beteiligung bei den Vereinsveran- 
staltungen, sowie sämtlichen des Ausschusses für 
ihre im abgelaufenen Vereinsjahr geleistete 
opferfreudige Arbeit. Auch dankte er allen, 
die sich so fleißig an den Gottesdiensten für un 
sere gesallenen Krieger und bei Erweisung der 
letzten Ehre., für verstorbene Dereinskameraden 
beteiligten. 
Dem Berichte des Schriftführers ist zu ent- 
nehmen: Im Vereinsjahre 1914 fanden stait 
1 Generalversammlung, 5 Monatsversammlun- 
gen und 9 Ausschußsigungen. An Aufnahmen 
konnte die runde Zahl von 10u Neueintreten- 
den gebucht werden, während 9 Mitglieder we- 
gen Wegzug ausgetreten sind, 19 Mitglieder 
sind gestorlen und 6 Kameraden fanden auf 
dem Felde der Ehre den Tod fürs Vaterland. 
Den Verstorbenen wird ein bleidendes ehrendes 
Andenken bewahrt. Der Stand des Vereins 
ist solgender: 5 Ehrenmitglieder, 681 altive 
und 66 passive Mitglieder, eine Summe von 
802 Mitgliedern. Davon slehen zurzeit 217 
Kameraden im Felde, 55 sind Feldzugssoldaten 
von 866 70.71 und 2 Chinakrieger. 
Das Vermögen des Vereins ist nach dem 
Vortrage des Kassiers, Herrn Feldmeyer, sol- 
gendes: Gesamteinnahme pro 1514 5043.06 
verbleibt 
ein Altiorest von 306.49 Mk. Angelegt sind 
20000 Mk., so daß die Hauptlasse über 2806.49 
Mark verfügt. Der Bericht des Sterbekassekas- 
siers Hrn. J. Eder schließt ab mit 3404.30 
Mark Einnahmen, 2317.83 Mk. Ausgaben, es 
verbleibt somit ein Aklirrest von 1086.47 Mk. 
Das Reinvermögen dieser Kasse beziffert sich 
auf 10 848.18 Mk. Ausbezahlt wurden an 11 
verstorbene Mitglieder 2200 Ml. 
An Unterstützungen gewährte der Verein an 
3 Kameraden 40 Mk., an durchreisende Krieger 
11.40 M., an die zurückgeblierenen dürftigen 
Familienangehörigen der im Felde stehenden 
Kameraden bis heute 320 Mk. Aus der Vun- 
deslasse erhielten 2 Kameraden 60 Mk. und 
von Seite des Stadtmagistrats erhielten 10 
bedürftige Fe edzugsteilnehmer aus 1870 .71 ins- 
gesamt 2000 Mk. Dem Stadtmagistrat sei auch 
hier für das stets entgenengebrackte Wohlwollen 
der herzlichste Dank zum Auodruck gebracht. 
Dem Roten Kreuz sind bei Beginn des Krieges 
IIIMk. überwiesen worden. 
An Auszeichnungen für besondere Tapferkeit 
im Felde siehender Kameraden sind zu verzeich- 
nen: 14 Eiserne Kreuze 2. Klasse, 1 Militär- 
Verdienstlreuz 2. Klasse und 4 Z. Klasse mit 
Krone und Schwertern. Zugleich sind viele Ve- 
förderungen zu verzeichnen. 
Den beiden Kassenverwaltern und dem 
Schriftführer wurde für ihre mühevolle Arbei#t 
Entlasiung erteilt, desgleichen werde der Dank 
algestattet dem I. Vorstand, Hrn. Nußrainer, 
für seine umsichtige Leitung während des ver- 
flossenen Vereinsjahres. 
Bei der nun folgenden Vorstands= und Aus- 
schußwahl gingen die Herren RKarl Nußrainer, 
Ratsbote, als 1. Vorstand und Johann Perr. 
Holzhändler, als 2. Vorstand einstimmig her- 
vor. Desgleichen wurden die alle drei Jahre 
ausscheidenden 5 Mitglieder, diesmal die Herren 
Kaufmann Schustetter, Kunstgärtner Bausch, 
Schneidermeister Loferer, Werkführer Walz und 
Photograph Knarr wiedergewählt. 
Anschließend hieran fand die Ehrung von 11 
Mitgliedern statt, welche 25 Jahre ununter- 
brochen dem Vereine angchören. Ihnen wurde 
von Seite des Vorsitzenden herzlichst gratuliert 
mit dem Wunsche, daß die Jubilare auch ihr 
goldenes Vereinsjubiläum feiern möchten in 
voller Gesundheit und Rüstigkeit. Ein dreifaches 
Hoch, den Jubilaren gewidmet, fand begeisterten 
Widerhall. Sichtlich gerührt nahmen die Herren 
das vom Vorstande üÜberreichte, geschmackvoll 
ausgeführte Ehrendiplom entgegen. Herr zwei- 
ter Vorstand Perr, welcher sich ebenfalls unter 
den Jubilaren befand, dankte im Namen aller 
und versicherte, daß sie auch fernerhin treu im 
Vereine aushalten werden. 
Die Jubilare sind die Herren: Brauereibesit= 
zer Martin Diener, Schäfflermeister X. Frei- 
pesen. Privatier Franz Friesenegger, Holzhänd- 
ler Joh. Perr, Bürstenmacher Ludw. Pscheschna. 
Hausbesitzer Dol— ieden, Holzmacher Vitus 
Schmid, Kun Josef Ttögl, Salinen- 
arbeiter Karl Sui Oekonom Sim. Zahn- 
Oelbonomiebaumeistet Xaver Iwecletien 
Zur Bekanntgabe gelangten zahlreiche sehr in- 
teressante Mittellungen, Briefe und Karten der 
im Felde stehenden Vereinslameraden, die mit 
aufmerlsamstem Interesse verfolgt wurden. Alle 
diese Dokumente werden gesammelt und in ei- 
nem eigens hiefür bestimmten Erinnerungsbuch 
untergebracht. 
Zum Schklusse dankte der 1. Vorstand wieder- 
holt für das Vertcauen und ersuchte, auch fer- 
nerhin das gute Einvernehmen zwischen Vor- 
stand, dem Ausschuß und den Mitgliedern hoch- 
zuhalten und mit weiter zu arbeiten an den 
Bestrebungen des Vereins, so daß er stets wachse, 
blühe und gedeibe. Ein dreifaches Hoch in die- 
sem Sinne schloß die zahlreich besuchte und an- 
regend verlaufene Generalversammlung. 
Männergesang Ferein Nosenheim. 
Färsorgeabend. 
Rosenheim, 16. JFebr. 
Faschingssonntag ist! Sonst ist man in dieser Zeit 
Heiterkeit, Scherz und Possen gewöhnt, lähl ite aber 
heuer mit eisernem Ernste verstreichen. 
Der Märnergesangver in hat dies: Gelegenhei. benutzi. 
um für seine im Felde stehenden Mitglieder und deren 
Angehdrigen einen dem Ernste angepaßten Fursorgeabend 
im Vereinslokale abzuhallen. Es ##t gewitz ein Be- 
weis, daß der Mäannernesangverein sich bei der Ein- 
wohnerschaft Rosenheims Belieblheit erworben hat, wenn 
lange vor Beginn das Aereinslokal und die Nebenlekale 
bis auf den letzten Platz beietzt waren, sodaß leider 
viele umlehren mußten. 
Das Programm lieb erlennen, daß trotz des Eruftes 
Abwechslungsreiches geboten wird. Eingeleilet wurde der 
Adend mi: einem von Herrn Dirigenten Lehrer Sölch 
und Heiru Lebrer Schrottenloher am Klavier vierhändig 
gespielten Marsch. Diesem reihte sich der * ge· 
sungene Männerchor „Ich bin ein Deutscher“ an. Heir 
Sekretär Lippmann gab mit seinen Freunden in un 
  
eigennuühiger Weiĩe einige Nummern zum Besten und 
erntete durch das Zilhersolo „Auf Rosenwegen“ reichen 
Reifall. 
Der weiteren Nummer, das Gesangsquarteit „Weh', 
daß wir scheiden müssen“, war ein ledendes Bild ange- 
fugt. Vor Uerklingen der letzten Straphe bisnete sich 
der Vorhang und das schöne Bild „Kriegers Abschied“ 
zeigie sich. Der ame gebrechliche Vater (Herr Hasenknopf) 
steht unter der Haustüre und sicht sorgenvoll dem 
scheidenden Sohne (Heriu Brandiner) nach der noch von 
keiner Frau (Fräulein Helene Mai#) Abschied nimmt, 
an welche sich ängstlich das kleine Mädchen (Meriele 
Mörtl) schmiegt. Die beiden Knaben sind ganz krieg de- 
geistert und kummern sich nich! um den schmerzlichen 
Abschied. Der dlleste (Hubert Mbr#tl) schreitel schon. 
mit dem Gewehr auf der Schutter, voraus, auf die vor- 
beiziehenden Krieger zeigend, und der jungere (Ludwig 
Mortl, will den Vcter, den Papicrhelm auf dem 
Kopfe und da nu nc: i: de: Hand hochhal- 
tend, am unn. t nzrad de: S#el#i- 
denden (Herr Horauf) wintn noch zum Abschied. 
Als weictre Nummer sann Fräulein Cisenreich .„Das 
Abendlied“ von Lowe mit Klavierbegleitung; der schöne 
Vortrag fand volle Anerlennung und Veifall. Dem 
Männerchor „Die letzte Wacht“ schloß sich das dem 
Liede angepahle lebende Vild an. Die Familie sehen 
wir im Hintergrunde, wie sie beim Lompenscheine die 
frohe Nachricht des Vaters, welche ihnen die Mutter 
vorlielt, neugierig verfolgen, nicht ahnend, daß ihr 
Ernährer in diesem Augenblick lot. von seinen Kamc- 
raden noch bewacht, aouf dem Schlachtfelde licgt. Das 
ergreisende Lied und das Bild entlockte manchem 
Auge eine Träue, ein Zeugnis, daß beide den gröh- 
len Beifall fanden. 
Herr Lippmann trat nun mit seinen gutgeschulten 
Mandolinenipicelern auf, die sehr sion „Rucklehr der 
Fischer“ spiellen und noch zu einer Dreingabe veranlaßt 
wurden. Das drilte lebende Bild, dem der Möänner 
chor „Valerland boch“ vorausging, galt als Huldi- 
gung. Die Büste des Deutschen Kaifsers war, von einer 
UAflanzendekoration des Herrn Kandlet umgeben, auf- 
geslellt. Rechte und links der Büste stonden die weib- 
gekleideten Mädchen Frieda Brandiner und Mariele 
Mörtl mit weißblauen Schärpen, über die Büfte einen 
mit schwarz weißrotem Band umschlungenen Lorbeer- 
kranz haltlend. Im Vordergrunde stand ein deutscher und 
österreichischer Soldat, hinter der Buste zwei Soldalen 
mit gekreuzter deutscher und österreichischer Flagge. Die 
Nückwand war mit denselben Landesfarben dekoriert, so- 
daß die Gruppe großen Beifall sand. 
Die Herren Guldbrandt, welcher die herrlichen Hin- 
tergründe malte, Hösch und Kandler, welche die Teko- 
ration besorgten und Mörtl, der die Bilder arrangierte, 
sowie alle Mitwirkenden beim Konzert, werden für ihre 
uneigennutzige Muhewaltungen durch den reichen Bei- 
sall gebührenden Dank gefunden haben. Herr Bausch 
trug in bekannter Weise das Gedicht „Das Elbcklein 
des Gluckes“ und „Ein guter Deutscher“ vor. Herr Hartl- 
mann überraschte mit „Erust und G'spaß aus'n Bauern- 
dorf“, welche ein dankbares Pudlikum sanden. Der 
Mandolinenvortrag „Faschingserinnerungen“ und das 
Zilhersolo von Herrn Lippmann „Des Kriegers Traum“ 
fanden reichen Beisall, ebenso die Männerchöre „Die 
Mühle im Tal“ und „Der Doppeladler“. 
Zum Schlusse fand sich zur größbien Freude aller 
der „Michl“ vom Fls-Lô, Herr Kämpfl ein, welcher 
durch den Vortrag „Der Steffl und der Sepp vom 
Krieg“ alle erfreute. Brausender Beifall zwang ihn 
noch zu einer Dreingabe. Ein Schluhßwalzer, gespielt 
von den Herren Lehrern Sölch und Schrottenlober, be- 
endigte den Abend. 
Der Männergesangverein hat unter de ttigen Lei. 
lung seines Dirigenten, Lerrn Lehrer Söt-, sein ganzes 
Können gezeigt. Er darf solz auf den so schön verlaufe- 
nen Fürsorge-Abend zurücklicken, der seinen Zweck voll- 
  
auf erreichte.
	        

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