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Der neue Kurs.

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Object: Der neue Kurs.

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Monograph

Persistent identifier:
hammann_kurs_1918
Title:
Der neue Kurs.
Subtitle:
Erinnerungen von Otto Hammann
Author:
Hammann, Otto
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Berlin
Publishing house:
Reimar Hobbing
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1918
Scope:
168 Seiten
DDC Group:
Geschichte
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Chapter

Title:
VI. "Offiziöse Preßwirtschaft."
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter

Contents

Table of contents

  • Der neue Kurs.
  • Cover
  • Title page
  • Inhalt.
  • I. Vom alten zum neuen Kurs.
  • II. Im Schatten des großen Mannes.
  • III. Der abgerissene Draht nach Rußland.
  • IV. Der Kampf um die Militärreform.
  • V. Herr von Holstein.
  • VI. "Offiziöse Preßwirtschaft."
  • VII. Caprivis Ausgang.
  • VIII. Der Übergang zur Weltpolitik.
  • IX. Die große innere Krisis.
  • Namenverzeichnis.

Full text

Brief des Redakteurs, in dem er sich bitter darüber beschwerte, daß 
sein wohlgemeinter Schritt an den verraten worden sei, auf den sich 
seine Mitteilungen an Ebmeier bezogen. Wie war das möglich? Ein— 
fach dadurch, daß Graf Caprivi korrekt und ahnungslos der poli- 
tischen Polizei von dem ersten brieflichen Angebot des Redakteurs 
hatte Kenntnis geben lassen, und daß von dieser der Brief an den 
Agenten Schumann zu Nachforschungen weitergegeben worden war. 
Schumann, der den Redakteur während seines Aufenthalts in Ber- 
lin hatte überwachen lassen, reiste nach Halle und machte ihm 
mit einer Abschrift seines Briefes in der Hand die Hölle so heiß, 
daß er nichts mehr von sich hören ließ. 
In den Korrespondenzen Schumanns an die Saalezeitung 
und sonstigen Erzeugnissen seiner Phantasie war anfangs deutlich 
die Tendenz zu erkennen, für eine Rückberufung des Fürsten Bis- 
marck in seine Amter zu wirken. Bald jedoch trat er für den 
General Grafen Waldersee als künftigen Reichskanzler ein. An 
den Fürsten Bismarck ist Schumann gewiß nicht herangekommen, 
obgleich er wiederholt in Friedrichsruh war oder wenigsitens Briefe 
und Karten wegen des täuschenden Scheins mit dem Poststempel 
Friedrichsruh versehen ließ. Dagegen war es ihm gelungen, mit 
dem Grafen Waldersee in engere Verbindung zu kommen, persön- 
liche und briefliche. Diese Gönnerschaft hat dem journalistischen 
Freibeuter zur Mehrung seines Gelderwerbes verholfen, dem un- 
vorsichtig ehrgeizigen General aber später manche peinliche Stunde 
verursacht. 
Daß der Vielnamige — außer den erwähnten hatte sich Schu- 
mann je nach Zeit und Umständen noch andere Namen zugelegt, 
die ich wieder vergessen habe — bis zu seinem Verschwinden aus 
Berlin 1896 immer wieder Abnehmer in der Presse für seine 
Sensationsnachrichten finden konnte, erklärte sich, abgesehen von 
der Kritiklosigkeit vieler Redaktionen, nicht nur aus der Geschick- 
lichkeit, mit der er die Ausgeburten seiner verwegenen Kombinations- 
gabe namentlich Ausländern glaubhaft machte, sondern auch dar- 
aus, daß er sich wirklich hin und wieder über geheime Vorgänge 
als gut unterrichtet erwies. So rührte die Enthüllung in dem Wiener 
76
	        

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