354 Zweiter Teil. Zweites Buch. $ 101.
der direkten Wahl. bezeichnen die Wähler unmittelbar den zu.
wählenden Abgeordneten!. Wo indirekte Wahl besteht, wählen
die Wähler sogenannte Wahlmänner, welche ihrerseits den Ab-
geordneten zu wählen haben?. Die Wahlmänner müssen in der
Regel zu den stimmberechtigten Urwählern des betreffenden Be-
zirkes gehören?®.
Die Abstimmung ist in den meisten Staaten eine geheime
durch Stimmzettel‘, in anderen eine öffentliche, entweder
mündlich zu Protokoll oder durch Stimmzettel, welche mit Unter-
schrift versehen sind®. Die Ausübung des Stimmrechtes muß in
Person geschehen.
Die Wahlen erfolgen meist nach absoluter, nur sehr ver-
! Bayr. LandtagsWG. Art. 14, Sächs. WG. 88 20 ff, Württ. Verf. $ 133a,
Bad. Verf. $ 33 (Fassung vom 24. Aug. 1904), Hess. G., die Landstände betr.,
vom $. Juni 1911 Art. 4, S.-Weim. WG. vom 10. April 1909 $$ 33 ff, Anh.
WG. vom 27. April 1913 $ 15, Old. StGG. Art. 113 (Fassung vom 17. April
1909), S.-Mein. WG. Art. 12, S.-Alt. WG. 84, Schw.-Rud. GG. $ 12 ff. (ersetzt
durch G. vom 16. Nov. 1870, die anderweite Abänderung des GG. betr.) u.
WG. $ 11, Reuß &;L.G. vom 18. Mai 1913 Art. II $ 7, Reuß j. L. WG. vom
8. Januar 1913 $ 12, Schaumb.-Lipp. WG. Art. 7ff. Lipp. WG. vom 19. Okt.
19128 14. Auch da wo sonst indirekte Wahlen bestehen, wählen die Höchst-
besteuerten direkt (Schw.-Sondh. WG. vom 22. April 1912 $ 16).
% Preuß. Verf. Art. 72, Verord. vom 30. Mai 1849 $ 1, Braunschw. WG.
vom 6. Mai 1899 8S 1—3, S.-Kob.-Goth. StGG. $ 143, Schw.-Sondh. WG. $ 19.
® Eigentümliche Bestimmungen gelten in Waldeck, wo die Wahl der
Wahlmänner nach den Bestimmungen für die Wahl der Gemeinderäte erfolgt
(WG. vom 17. Aug. 1852 8$ 3 u. 4, u. G. vom 2. Aug: 1856).
s Bar. Landtags WG. Art. 14, 20, Sächs. WG. $ 22, Württ. Verf. $ 142a,
Bad. Verf. $ 383, LandtagsWG. 8 44, Hess. G. vom 3. Juni 1911 Art. 34,
S.-Weim. WG. $ 38 verbd. mit $ 20, S.-Mein. WG. Art. 10 u. 11, S.-Alt.
WG. 8 23 (G. vom 15. Jan. 1898 u. vom 4. Jan. 1904), S.-Kob.-Goth. WO.
SS 19, 31, Old. WG. vom 17. April 1909 $ 1, Braunschw. WG. vom 6. Mai
99 $ 11, Anh. WG. vom 27. April 1913 Sn 13 u. 14, Schw.-Rud. GG. $ 12
(G. vom 16. Nov. 1870), WG. 88 9 u. 10, Reuß ä. L. WG. $ 4 u. G. vom
18. Mai 1918, den Landtag betr. Art. I d 7, Schw.-Sondh. WG. vom 22, April
1912 552 vbd. mit 16, Reuß j. L. WG. vom 8, Jan. 1913 $ 16, Schaumb.-
Lipp. WG. vom 22, März 1906 Art. 13, Lipp. WG. $ 12.
6 Preuß. Verordn. vom 30, Mai 1849 IE 21 u. 30, a geändert durch G.,
betr. Abänderung der Vorschriften usw. vom 28. Juni 1906 (danach findet
in Gemeinden mit mehr als 50000 Einwohnern die Wahl der Wahlmänner
als „Fristwahl“, d.h. in einer nach Anfangs- und Endtermin festzusetzenden
Abstimmungsfrist an Stelle der Abstimmung in gemeinschaftlicher Ver-
sammlung der Urwähler zu bestimmter Stunde — „Terminswahl* — statt.
Urwählerabteilungen, die mehr als 500 Wähler zählen, können in Ab-
stimmungs ppen geteilt werden. Dieselben Vorschriften — Fristwahl statt
Terminswahl, Bildung von Gruppen — können vom Minister des Innern
auch für die Wahl der Abgeordneten getroffen werden).
® Preuß. Verordn. vom 380. Mai 1849 $$ 21 u. 30, Württ. Verf. ne
(Fassung vom 16. Juli 1906), Hess. G. vom 3. Juni 1911 Art. 52, Old. WG.
vom 17. April 1909 8 36, Sächs. WG. $ 34. S.-Weim. WG. $ 39 vbd. mit
& 32, Braunschw. WG. 8 16, S.-Kob.-Goth. WG. $ 33, S.-Mein. WG. Art. 12,
Anh. WG. vom 27. April 1913 $ 15, Schw.-Sondh. WG. 88 16 u. 28, Schw.-
Rud. WG. $ 11, Reuß ä, L. WG. $ 17 u.G. vom 18. Mai 1913 8 10, Reußj. L.
WG. vom 8. Jan. 1913 $ 19, Schaumb.-Lipp. WG. Art. 22, Lipp. WG. vom
19. Okt. 1912 $ 14, Wald. WG. $ 15.