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beamten (Grafen, Herzöge) mit lehn- und grundherrlichen Rechten
entwickelt. Während des Mittelalters konzentrierte sich die ge-
samte Verwaltung des Territoriums in der Person des Landes-
herrn. Dieser erledigte einen großen Teil der Regierungs-
geschäfte selbst und wurde darin von seinen Hofbeamten und
Ministerialen unterstützt. Bei Besprechung wichtiger Angelegen-
heiten vereinigte er diese zu einem Rat, zu welchem außerdem
Vasallen und Beamte aus den einzelnen Teilen des Landes be-
rufen wurden®. Unter den Hofbeamten tritt als der bedeutendste
Berlin 1888; R. Koser, Geschichte der brandenburgisch-preußischen Politik,
Bd. 1 (1913); Loening, Gerichte und Verwaltungsbehörden in Brandenburg-
Preußen (Abhandlungen und Aufsätze Bd. 1), 1914; Acta. ic; De
mäler der preußischen Staatsverwaltung i “I8-"" Jahrhundert. Die
Behördenorganisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preußens im
18. Jahrhundert (1894 fi), Diesem grundlegenden und erschöpfenden
Quellenwerk sind beigegeben: im 1. Bd. eine einleitende Abhandlung von
Schmoller, über „Behördenorganisation, Amtswesen und Beamtentum im all-
emeinen und speziell in Deutschland und Preußen bis zum Jahre 1713“, im
. Bd. eine „Einleitende Darstellung der Behördenorganisation und all-
emeinen Verwaltung in Preußen für die Zeit vor 1740“ von Hintze; auf
fetztere Arbeit ist schon oben $ 31 N. g hingewiesen worden. Vgl. über
einzelne spätere Epochen der Geschichte der preußischen Verwaltungs-
organisation noch: E. v, Meier, Reform der Verwaltungsorganisation unter
Stein und Hardenberg; Max Lehmann, Freiherr vom Stein; Hintze, Staat
und Gesellschaft zur Zeit des ersten Königs (historische und politische Auf-
sätze 1 42 ff), Der preußische Militär- und Beamtenstaat des 18. Jahr-
hunderts (das. 1 179ff.), Hof- und Landesverwaltung in der Mark Branden-
burg unter Joachim II. (das. 2 3f.), preußische Reformbestrebungen vor 1806
(das. 3 29 ff,); Cavaignac, La formation de la Prusse contemporaine (2 Bde.,
1891 und 1898): Kloeppel, Dreißig Jahre deutscher Verfassungsgeschichte 1
385 ff. Für einzelne preußische Landesteile: Hintze in der zitierten
„Einleitenden Darstellung“ 289 ff.; F. Rachfahl, Die Organisation der Gesamt-
staatsverwaltung Schlesiens vor dem dreißigjährigen Kriege, Leipzig 1894
(Staats- und sozialwissenschaftl. Forschungen von Schmoller Bd. 13, H. 1);
M. Spahn, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte des Herzogtums Pommern
1478—1625, Leipzig 1894 (ebenda Bd. 14, H. 1); H. Schottmüller, Die Organi-
sation in Kleve-Mark vor der brandenburgischen Besitzergreifung im Jahre
1609, Leipzig 1897 (ebenda Bd. 14, H. 4, Für Osterreich: S. Adler, Die
Organisation der Zentralverwaltung unter Kaiser Maximilian I., Leipzig
1886; E. Rosenthal, Die Behördenorganisation Kaiser Ferdinands I., Wien
1887; Fellmer, Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung, in den
Mitteil. d. Instituts für österreich. Geschichtsforschung 8 258 ff.; Seidler,
Studien zur Geschichte und Dogmatik des österreichischen Staater. 72 ff.;
Hintze, Der Österreichische und der preußische Beamtenstaat im 17.
und 18 Jahrhundert, Histor. Zeitschr. 86 401 f. — Für Bayern:
E. Rosenthal, Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorgani-
sation Bayerns, 2 Bde. (1289, 1906). Für Württemberg: Waechter, Ge-
schichte des württemb. Privatrechts (1839), 42 ff., 48ff., 295 ff., 328 ff. usw.;
Fricker und Gessler, Geschichte der Verfassung Württembergs 1876; Wintter-
lin, Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg, 2 Bde. (1902, 1906).
Für Baden: P. Lenel. Badens Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung
unter Markgraf Karl Friedrich (1913). Für Hessen: W. van Calker, Die
Entwicklung der hessischen Verwaltungsorganisation im 19. Jahrhundert,
JahrbÜffentIR 2 125f. Für Hannover: E. v. Meier, Hannoversche
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 2 Bde., Leipzig 1898, 1899.]
% Hintze in der Histor. Zeitschr. 100 56 fl.