Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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gemeldet wird, ist in dem Hochverratsprozeß folgendes Urteil gefällt 
worden: 
Die Angeklagten JFlic, Veliko Cubrilowic, Nedo Kerowic, Jowano- 
wic und Milowic wurden zum Tode durch den Strang verurteilt. Mitar 
Kerowic wurde zu lebenslänglichem schweren Kerker, Princip, Cabrinowic 
und Grabez zu je zwanzig Jahren, Vaso Cubrilowic zu sechzehn Jahren, 
Popowic zu dreizehn Jahren, Kranjcevic und Gjukic zu zehn Jahren, 
Zagorac und Perin zu je drei Jahren schweren Kerkers verurteilt. Die 
übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. 
Was sonst eine Weltsensation gewesen wäre, ist heute, wo gigan- 
tische Weltgeschicke über Schuld und Sühne dieser einzelnen Elenden weg- 
gegangen sind, eine Anekdote. Man hört die Tatsache, man notiert sie 
als eine Selbstverständlichkeit und wendet sich dem großen Weltgeschehen 
zu, das durch die Untat dieser Unseligen und ihrer Hintermänner aus- 
gelöst wurde. 
In Galizien steht die Schlacht. 
Wien, 28. Oktober. Amtlich wird verlautbart: 
28. Oktober, mittags. In Galizien ereignete sich auch gestern nichts 
Wesentliches. An manchen Teilen der Front haben sich beide Gegner 
eingegraben. Unsere schweren Geschütze vernichteten mehrere feindliche 
Batterien und Stützpunkte. 
Der stellvertretende Chef des Generalstabes. 
v. Hoefer, Generalmajor. 
Ueber die Kriegslage in Polen berichtet der österreichisch-ungarische 
Generalstab gleichlautend mit der deutschen obersten Heeresleitung. 
Erfolge und Kriegsbeute in Serbien. 
Wien, W. Oktober. Amtlich wird verlautbart: 
Am 27. Oktober haben wir in Serbien erneuert Erfolge errungen. 
Der Ort Rarnje und die stark befestigte feindliche Stellung an der Damm- 
straße nördlich Crnabara in der Macva wurden nach tapferer feindlicher 
Gegenwehr von unseren Truppen erstürmt. Hierbei wurden vier Ge- 
schütze und acht Maschinengewehre erobert, fünf Offiziere und fünfhundert 
Mann gefangen genommen und viel Kriegsmaterial erbeutet. 
Potiorek, Feldzeugmeister. 
Die Engländer vor der bayerischen Front. 
Die „München-Augsburger Abend-Zeitung“ meldet: Kronprinz 
Rupprecht von Bayern hat als Kommandierender der sechsten deutschen 
Armee an seine Soldaten folgenden Armeebefehl gerichtet: 
Soldaten der sechsten Armee! Wir haben nun das Elück, auch die 
Engländer vor unserer Front zu haben, die Truppen jenes Volkes, dessen 
Neid seit Jahren an der Arbeit war, uns mit einem Ring von Feinden 
zu umgeben, um uns zu erdrosseln. Ihm haben wir diesen blutigen, 
ungeheuren Krieg vor allem zu verdanken. Darum, wenn es jetzt gegen 
diesen Feind geht, übt Vergeltung für die feindliche Hinterlist, für so- 
viele schwere Opfer. Zeigt ihnen, daß die Deutschen nicht so leicht aus 
der Weltgeschichte zu streichen sind, zeigt ihnen das durch deutsche Hiebe
	        
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