Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Südwestlich Verdun wurde ein heftiger französischer Angriff zurück- 
geschlagen. Im Gegenangriff stießen unsere Truppen bis in die feind- 
liche Hauptstellung durch, die sie in Besitz nahmen. Die Franzosen er- 
litten starke Verluste. 
Auch östlich der Mosel wurden alle Unternehmungen des Feindes, 
die an sich ziemlich bedeutungslos waren, zurückgewiesen. 
Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz befinden sich unsere Truppen 
im fortschreitenden Angriff. Während der letzten drei Wochen wurden 
hier 13 500 Russen zu Gefangenen gemacht, 30 Geschütze und 39 Ma- 
schinengewehre erbeutet. 
Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz haben sich die Verhältnisse seit 
gestern nicht geändert (W.T.B.) 
Flottenmobilisierung in Portugal. 
London, 28. Oktober. Die „Times“ melden aus Lissabon vom 
26. Oktober: Gestern wurden durch Dekret alle Klassen der Flottenreserven 
aufgerufen. Eine Seebrigade von 600 Mann wird Anfang November 
8 Angola geschickt werden, um das dortige Expeditionskorps zu ver- 
ärken. 
Auffindung neuer belgischer Geheimakten in Brüssel. 
Köln, 29. Oktober. Ein Privattelegramm der „Kölnischen Zeitung“ 
meldet aus Brüssel: In dem ehemaligen belgischen Kriegsministerium 
wurden Geheimakten gefunden, die weitere gemeinsame Pläne des Drei- 
verbandes und Belgiens gegen Deutschland, besonders gemeinsame Spio- 
nage gegen Deutschland enthalten. (Berl. Tagebl. 29. Okt.) 
Engländer in Deutschland — Deutsche in England. 
Die englische Kolonie in Frankfurt a. M. hat an Lord Roberts und 
das Homeoffice in London folgendes Telegramm gerichtet: 
„Im Namen der zahlreichen in Frankfurt a. M. und Umgebung sich 
aufhaltenden britischen Untertanen, die sich ungehindert hier bewegen dür- 
fen, erheben wir Einspruch gegen jede harte und unberechtigte Behand- 
lung der Deutschen in England, die gegen alles Herkommen in unserem 
Lande verstoßen würde. 
Sir William H. Lindley, John M. Mackenzie, Ernest C. Cole."“ 
Welch hohen Grad der Haß erreicht hat, den uns das englische Volk 
entgegenbringt, zeigt ferner folgende verbürgte Nachricht: Wie dem 
„Leisniger Tageblatt“ von zuverlässiger Seite aus Brüssel mitgeteilt 
wird, haben die dortigen englischen Schwestern sich geweigert, die deutschen 
Verwundeten zu pflegen. Der Kommandant von Brüssel hat auf diese 
Anmaßung der englischen „Miß“ die rechte Antwort gefunden: die Herr- 
schaften wurden sofort mittels Sonderzuges über die Grenze befördert. 
Ein deutscher Sieg in Ostafrika. 
Rom, 29. Oktober. Die „Stampa“ meldet aus Paris: Ein in Havre 
eingetroffenes Telegramm des Gouverneurs von Katanga besagt, daß bel- 
gische Truppen unter dem Kommando des Generalkommissars Henry in
	        
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