Sperrung des Hafens von Smyrna auf der Reede von Vurla verankert
war. Zwei englische Torpedobootzerstörer forderten die beiden Schiffe
auf, sich innerhalb zehn Minuten zu ergeben. Die Kapitäne lehnten die
Uebergabe kategorisch ab, setzten die Mannschaften ans Land und brachten
selbst beide Schiffe zum Sinken. Bezüglich dieses Vorfalls wird hervor-
gehoben, daß sich England einer Verletzung des Völkerrechts schuldig ge-
macht hat, indem es einen Augriff auf Schiffe unternahm, die als neutral
anerkannt waren. Die „Beyruth“ war in das Rote Meer gesandt worden,
um dort Bojen zu legen, und war lange Zeit mit dieser Arbeit beschäftigk.
Auf das Ersuchen von England hat sich damals ein englischer Fachmann
an Bord des Schiffes befunden. Nachdem die „Beyruth“ ihre Mission er-
füllt hatte, befand sie sich nunmehr auf der Heimfahrt nach Konstanti-
nopel. Somit hat England ein Schiff angegriffen, das wissenschaftlichen
Zwecken diente und das vom Völkerrecht als neutral anerkannt wird.
EGeneraloberst v. Moltke auf Schloß Homburg.
Berlin, 2. November. Der Chef des Generalstabes des Feldheeres
Generaloberst v. Moltke, über dessen Erkrankung kürzlich berichtet wurde,
bedarf zu seiner völligen Wiederherstellung eines Erholungsurlaubs. Der
Kaiser hat ihm zu diesem Zweck das Schloß in Homburg zur Verfügung
gestellt. Generaloberst v. Moltke hat sich am 1. November dorthin be-
geben. Seine Vertretung verbleibt wie bisher in den Händen des Kriegs-
ministers, Generalleutnants von Falkenhayn. (Tägl. Rundsch., 3. Nov.)
Der Vernichter der „Hermes“ wohlbehalten zurück.
Berlin, 2. November. Die nichtamtliche Meldung über die am
31. Oktober erfolgte Vernichtung des englischen Kreuzers „Hermes“ durch
ein deutsches Unterseeboot wird hierdurch amtlich bestätigt. Das Unter-
seeboot ist wohlbehalten zurüchgekehrt.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes.
Behncke. (W.T. B.)
Der mißlungene Handstreich der russischen Flotte.
Konstantinopel, 2. November. Eine amtliche Mitteilung gibt
bekannt, daß die Offiziere und Matrosen des russischen Minenschiffes
„Pruth“ in einem Verhör gestanden haben, daß der „Pruth“ in Sewastopol
mit Minen beladen worden sei. Den Offizieren und der Besatzung der
„Pruth“, die Jahre hindurch auf dem russischen Stationsschiff in Konstan-
tinopel gedient hatten, waren die Gewässer des Bosporus vollkommen ver-
traut. Als die russische Flotte erfuhr, daß ein schwacher Teil der türkischen
Flotte sich zu Uebungszwecken in das Schwarze Meer begeben hatte, ging
sie am 27. Oktober von Sewastopol in südlicher Richtung in See und ließ
nur ein Verteidigungsgeschwader vor Sewastopol zurück. Auch der „Pruth'
fuhr in südlicher Richtung ab. Die Absicht der russischen Schiffe war, vor
der Bosporusmündung Minen zu legen, das kleine, sich im Schwarzen
Meer aufhaltende türkische Geschwader anzugreifen und die türkische
Hauptflotte, wenn sie diesem Geschwader zu Hilfe eilen sollte, durch Minen
m vernichten. Die türkische Flotte aber bemerkte das russische Minen-
schiff, das von Torpedobooten begleitet war, zur rechten Zeit und brachte
es, wie dies in den letzten amtlichen Darstellungen bereits geschildert