Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

nichtung der Türkei, suchte Rußland schon mit Entfesselung des Balkan- 
krieges und dann durch Aufstellung seiner armenischen Forderungen zu 
„lösen“. Deutschland trat für die Erhaltung der etigen Türkei ein, und 
darin besteht die „Aufhetzung“, über die der Zar so beweglich klagt. 
Die Redaktion.) (Berl. Tagebl., 3. Nov.) 
Die englische Kriegserklärung an die Türkei. 
Konstantinopel, 3. November. Nach dem „Ikdam“ hat die 
Note, in welcher der englische Botschafter seine Pässe verlangte, folgenden 
Wortlaut: „Obwohl zwischen der türkischen und der englischen Regierung 
wegen des russisch-türkischen Zwischenfalls im Schwarzen Meer keine poli- 
tische Feindschaft besteht, habe ich mit Rücksicht auf die empfindliche poli- 
tiche Lage von meiner Regierung den Auftrag erhalten, meine Pässe zu 
verlangen.“ 
Die ganze Nordsee von England als Kriegsgebiet erklärt. 
London, 3. November. Die englische Admiralität gibt bekannt: 
Infolge der willkürlichen (!) Minenlegung durch deutsche Schiffe 
unter neutraler Flagge muß die ganze Nordsee als Kriegsgebiet ange- 
sehen werden. Vom 5. November ab sollen alle Schiffe, die eine bestimmte 
Linie passieren, vom Nordpunkt der Hebriden durch die Faroer Inseln 
nach Island auf eigenes Risiko fahren, wenn sie sich nicht nach den Vor- 
schriften der Admiralität richten. Den Handelsschiffen aller Nationen 
nach Norwegen, der Ostsee, Dänemark und Niederlande wird angeraten, 
durch den Englandkanal durch Dover zu gehen. „Post“, 4. Nov. 
Erfolge der Oesterreicher. 
W.T. B. Wien, 3. November. Amtlich wird verlautbart: 
In Russisch-Polen brachen unsere Streitkräfte, als sie eine starke 
feindliche Armee zur Entwicklung gezwungen hatten, die Gefechte auf der 
Lysa Gora ab, um die nach den Kämpfen vor Iwangorod befohlenen Be- 
wegungen fortzusetzen. Die Lage in Galizien ist unverändert. Aus den 
Kämpfen der letzten Tage südlich Stari Sambor und nordwestlich Turka 
wurden bisher 2500 gefangene Russen eingebracht. Gestern früh über- 
fsielen Husaren bei Rybnik im Stryjtale eine feindliche Munitions- 
kolonne und erbeuteten viele Wagen mit Artilleriemunition. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Generalmajor. 
Der österreichische Erfolg gegen die Serben. 
Wien, 3. November. Amtlich wird verlautbart: 
3. November. 
Erst jetzt läßt sich der in der Macva errungene Erfolg voll überblicken. 
Die dort gestandene 2. serbische Armee unter General Stepanovic mit 
4—5 Dirisionen konnte sich nur durch einen übereiligen Rückzug, bei dem 
sie Vorräte aller Art und Trains im Stiche lassen mußte und zahlreiche 
Gefangene verlor, aus der bedrohlichen Situation retten. Der Feind ist, 
ohne in den vorbereiteten rückwärtigen Stellungen neuerdings Wider- 
stand zu leisten, in einem Zuge bis in das Hügelland südlich Sabac zurück-
	        
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