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Deutschlands heiliges Pflichtgefühl und eiserne Kraft wieder aufbauen,
festigen und weiter führen werden, was gewissenloser Frevelmut für
jetzt zerstört hat. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
(Deutsche Tageszeitung, 9. November.)
Erneute Beschiehung von Sewastopol durch die Türken.
Amsterdam, 8. November.
Ein türkisches Kriegsschiff erschien nach Pariser Meldungen plötzlich
wieder vor Sewastopol und begann mit der Beschießung der Stadt. Nach
den letzten Berichten hält die Beschießung an. Weiter wird gemeldet,
einem türkischen Panzerkreuzer sei es während des Angriffs der tür-
lischen Flotte vor Sewastopol gelungen, vor der Hafeneinfahrt Minen
zu legen. Die im dortigen Hafen befindlichen Schiffe der Schwarzmeer-
flotte seien infolgedessen bis zur Unschädlichmachung der Minen von der
Ausfahrt abgeschnitten.
Die Russen am Wysztytersee geschlagen.
Der heutige Generalstabsbericht.
Großes Hauptquartier, 9. November, vorm.
Wieder richteten gestern nachmittag mehrere feindliche Schiffe ihr
Feuer gegen unseren rechten Flügel, sie wurden aber durch unsere Artil-
lerie schnell vertrieben.
Ein in den Abendstunden aus Nieuport heraus unternommener
und in der Nacht wiederholter Vorstoß des Feindes scheiterte gänzlich.
Trotz hartnäckigsten Widerstandes schritten unsere Angriffe bei YDpern
langsam, aber stetig vorwärts. Feindliche Gegenangriffe südwestlich
ern. wurden abgewiesen und mehrere hundert Mann zu Gefangenen
gemacht. 1
Im Osten wurde ein Angriff starker russischer Kräfte nördlich des
Wysztytersees unter schweren Verlusten für den Feind zurückgeschlagen.
Die Russen ließen über 4000 Mann als Gefangene und zehn Maschinen-
gewehre in unseren Händen. (W. T.B.)
Oberste Heeresleitung.
Auszeichnung unseres Kreuzergeschwaders.
Dem Vizeadmiral Grafen von Spee, dem Führer des deutschen
Geschwaders an der chilenischen Küste, ist das Eiserne Kreuz 1. und 2.
Klasse verliehen worden. Eine Anzahl Offiziere und Mannschaften er-
hielten das Eiserne Kreuz 2. Klasse. (W.T.B.)
Die Russen im Kaukasus geschlagen.
Konstantinopel, 9. November.
Die über die russisch-transkaukasische Grenze vorgerückte türkische
Kavallerie griff bei Kagyzman (Provinz Kars) das Zentrum der russi-
schen Kräfte an, das stark verschanzt war. Nach einer zweitägigen hef-
tigen Schlacht wurde der Feind geschlagen und die von ihm verlassene
Stellung von den Türken besetzt. Weitere Einzelheiten sind noch nicht
bekannt. (W.T. B.)