Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Es wurde auch von Arbeitern wiederholt davon gesprochen, daß dies fran- 
zösische Soldaten seien. Ferner sah ich an demselben Tage eine größere 
Abteilung französischen Militärs auf dem Wege nach Quievrain auf bel- 
gischem Boden stehen, von der anscheinend die Patrouillen ausgingen. Ich 
sah sie nur aus der Ferne, doch schätzte ich sie auf eine Stärke von über 
eine Kompagnie. Ich sprach auch in der Wirtschaft mit Belgiern über die 
Anwesenheit des französischen Militärs, doch konnte ich keine Erklärung 
darüber bekommen. Es hieß nur, es sei befohlen. 
Amtsgericht Düsseldorf, den 5. November: 
Im Monat Juni wohnten im Hotel Metropole zu Brüssel etwa 4 
bis 5 Tage mehrere französische höhere Offiziere, welche jeden Morgen 
im Automobil in der Richtung der Ministerien abfuhren. Eine Täuschung 
ist ausgeschlossen, da ich das französische Heer sehr genau kenne und die 
Offiziere auch anderen Personen aufgefallen sind. 
Amtsgericht Prüm, den 6. November: 
Ich habe vom 26. Juli bis 4. August in Ougrée französische Offiziere 
im Auto durchfahren sehen, und zwar in französischer Uniform. Auch ist 
am 2. und 3. August ein französischer Flieger hin und zurück über Ougrée 
geflogen. Wir kannten die Abzeichen von der Ausstellung für Flieger- 
wesen in Ans bei Lüttich im Jahre 1913. 
Amtsgericht Köln, den 7. November: 
Französisches Militär habe ich kurz nach der Marokkoaffäre, also seit 
1911, ständig in Belgien beobachten können, und zwar gingen sowohl Offi- 
ziere wie Mannschaften mit voller Bewaffnung durch die Straßen, 
während das holländische Militär stets ohne Seitengewehr usw. herüber- 
kam. Bei Manöpvern sowie bei gewöhnlichen Schießübungen habe ich 
gesehen, daß sich französische Offiziere und Mannschaften bei den Uebun- 
gen beteiligten. So sah ich, wie französische Artilleriesoldaten belgisches 
Militär im Bedienen von Geschützen unterwiesen. Auch haben die Offi- 
ziere an allen Kritiken teilgenommen. Die französischen Offiziere benutz- 
ten meistens die in Belgien meines Erachtens hauptsächlich zu diesem Zweck 
veranstalteten Ausstellungen, um ihre Anwesenheit zu begründen. Auch 
wurden in den letzten Jahren die flämischen Soldaten mit französischen, 
nicht mehr wie früher mit flämischen Kommandos einexerziert, obwohl 
die Leute vielfach bein Französisch verstanden und sich daraus große Unzu- 
träglichkeiten ergaben. 
Amtzgericht Gelsenkirchen, den 7. November: 
Ich habe, wie ich bestimmt weiß, bereits einige Tage vor dem 
1. August cr. in den Straßen von Charleroi französisches Militär gesehen. 
Es waren im ganzen wohl 12 bis 15 Mann. Sie waren in voller Aus- 
rüstung, insbesondere auch trugen sie Gewehre bei sich. Sie patrouillierten 
zusammen mit den belgischen Soldaten durch die Straßen. Ich weiß be- 
stimmt, daß es französisches Militär war und nicht etwa Belgier. Ich 
kenne, weil ich auch längere Zeit in Frankreich gewesen bin, den Unter- 
schied zwischen belgischem und französischem Militär genau. Die franzö- 
sischen Soldaten, die ich damals sah, trugen auch, wie ich mich bestimmt er- 
innere, rote Hosen. Ob auch Offiziere darunter waren, kann ich mich nicht 
erinnern.
	        
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