nicht feststellen; vermutlich handelte es sich aber dabei um einen Platz
im Gebiet des Tsavo-Flusses.
Der Kampf um Gazi.
Nr. 13 (ohne Datum): „Kigali“ berichtet: Am 4. Oktober griffen
vier belgische Kompagnien am Kiwusee nördlich von Kissenji die deut-
schen Truppen unter Hauptmann Wintgens an. Gegner erlitt schwere
Verluste und wurde zurückgeworfen. Verwundet: Hauptmann Wintgens,
Leutnant der Res. Lank, Sanitätsfeldwebel Dormeyer, Vizefeldwebel
d. Beurlaubtenstandes Pursche, Vermessungsmaat Walter.
In früher gemeldetem Gefecht bei Ngazi (Gazi) erlitt Gegner an-
scheinend schwere Verluste besonders an Europäern. Von unseren Trup-
pen wurden erbeutet drei Fahnen von farbigen Truppen, Gewehre, In-
strumente einer indischen Musikkapelle und 120 Ziegen.“
Nr. 14 vom 16. Oktober: „Belgischer Posten in Nyakalengo auf
Insel Kwidschwi wurde am 24. September von unseren Truppen unter
Hauptmann Wintgens angegriffen und ergab sich nach eineinhalbstün-
digem Gefecht. Verluste des Gegners: sechs Askari gefallen, sieben ver-
wundet. Unsererseits ein Askari verwundet. Kriegsgefangen ein Offi-
zier und vierundvierzig Askari. Erbeutet etwa fünfzig Mausergewehre
und viel Munition sowie das zweite belgische Stahlboot.“
Ueber das Gefecht bei Gazi in Britisch-Ostafrika liegt eine frühere
Meldung des Gouverneurs nicht vor. Im Telegramm Nr. 10 war ledig-
lich gesagt worden, daß der Feind sich Ende September dorthin zurück-
gezogen habe. Dagegen brachte der „Daily Chronicle“ vom 25. No-
vember einige Mitteilungen aus zwei Privatbriefen eines britischen
Gefechtsteilnehmers, datiert vom 9. und 12. Oktober. Selbstverständlich
kann diese Schilderung nicht als Grundlage für den Tatbestand angesehen
werden; doch enthält sie neben vielem Belanglosen gewisse Angaben, die
nicht ohne Interesse sind, wenn man sie zu den amtlichen Nachrichten
aus Deutsch-Ostafrika in Beziehung bringt. Der Korrespondent war mit
einer Maschinengewehr-Abteilung der indischen Truppen nach Nairobi
gekommen, wo er erfuhr, daß die britischen Streitkräfte sich wenige Tage
vorher vor der Uebermacht der Deutschen von der Grenze hätten zurück-
ziehen müssen. Die indischen Truppen seien dann geradewegs nach
Gazi gebracht worden, wo sie die Engländer antrafen. Am folgenden
Tage hätten die Deutschen heftig angegriffen. Das Feuer begann bei
Morgendämmerung, und am Nachmittag stürmten die Deutschen die
Schützengräben unter scharfem Gewehrfeuer. Sie seien dann aber von
den vereinigten britisch-indischen Truppen zurückgeworfen und bei der
Verfolgung wirr in die Flucht geschlagen worden. (I)
Die indischen Truppen waren auf dem Seewege von Mombassa aus
nach Gazi gebracht worden und sahen dann — anscheinend zu ihrer Ver-
wunderung —, „daß die Deutschen von der Mombassa-Seite heranrück-
ten“. Die Engländer seien vor die Alternative gestellt gewesen, entweder
selbst die Deutschen zurückzuschlagen oder aber von ihnen in die See
getrieben oder völlig aufgerieben zu werden.
Hieraus darf man entnehmen, daß Hauptmann Baumstark die Eng-
länder umgangen und sie in eine sehr bedenkliche Lage gebracht hatte,