Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Gute Nachrichten aus Kamerun. 
Wolffs Telegraphisches Bureau meldet amtlich: 
Aus Kamerun liegt eine Meldung des Gouverneurs Ebermaier von 
Anfang September vor, wonach die Stimmung und Gesundheit der 
weißen Bepölkerung ausgezeichnet sind. Die Eingeborenen verhalten 
sich ruhig. 
Die gescheiterte russische Offenfive gegen Ostpreuhen. 
B-r. Rasten burg, 14. Oktober. 
Die aus besonderer Vorsicht angeordnete Räumung des Ortes Goldap 
von der Zivilbevölkerung hat zu unnötigen Besorgnissen Anlaß gegeben 
und zahlreiche andere Orte in Ostpreußen sind völlig grundlos von einem 
großen Teile der Einwohnerschaft während der letzten Wochen verlassen 
worden. Do scheint es denn dringend geboten, festzustellen, daß bisher 
alle Offensivversuche von russischer Seite gänzlich gescheitert find. Die 
russischen Streitkräfte haben ihre Stellung. von Schirwindt entlang der 
Grenze bis in die Gegend gegenüber von Lyck. Ihre Truppenzahl wird 
auf sechs bis acht Armeekorps geschätzt. Es ist den russischen Truppen, 
unter denen sich auch einige sibirische Armeekorps befinden, nicht geglückt, 
auch nur um einen Fußbreit vorzudringen und sie befinden sich ausnahms- 
los auf russischem Gebiet. Die Angriffe der Russen, die wiederholt 
Durchbruchsversuche vergeblich unternommen haben, erfolgen zumeist des 
Nachts und brechen im mörderischen Feuer der deutschen Maschinen- 
gewehre zusammen. Ihre Verluste sind als sehr umfangreich festgestellt 
worden, indes auf deutscher Seite der Prozentsatz an Verlusten als außer- 
ordentlich gering, stellenweise beinahe als Null bezeichnet werden kann. 
Unsere Truppen leisten Uebermenschliches. Seit einer Reihe von Tagen 
in den Schützengräben liegend, brechen an ihrem ehernen Wall die 
russischen Angriffe erfolglos zusammen. Von einer Gefahr für Ostpreußen 
kann also nach diesem Stande der Dinge keine Rede sein. 
(Natl. Ztg., 15. Oktober.) 
Engländer über ungenügende englische Hilfe. 
Rotterdam, 13. Oktober. 
Der Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet aus London vom 
13. Oktober: Morning Post kritisiert die vor dem Fall Antwerpens er- 
griffenen Maßregeln scharf. Achttausend Seesoldaten mit einigen schweren 
Geschützen wären nach Antwerpen gesandt worden, während doch Stadt 
und Festung unhaltbar gewesen seien. Man hätte sich entweder auf die 
belgische Armee zurückziehen und den Widerstand im offenen Felde fort- 
setzen oder aber eine starke Streitmacht zum Entsatz schicken müssen. Dieser 
letztere Weg würde der schlechtere gewesen sein, aber noch schlimmer sei 
es gewesen, daß man eine schwache Streitkraft sandte; denn dadurch 
seien die belgischen Behörden nur zu vergeblichem und unnützen Wider- 
stande ermutigt worden. (Voss. Ztg., 15. Oktober.) 
Keine deutschen Verluste bei der Vernichtung der „Pallada"“. 
Das offizielle Petersburger Telegraphenbureau verbreitet die Nach- 
richt des russischen Admiralstabes, wonach bei der Vernichtung des russi-
	        
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