— 596 —
Gute Nachrichten aus Kamerun.
Wolffs Telegraphisches Bureau meldet amtlich:
Aus Kamerun liegt eine Meldung des Gouverneurs Ebermaier von
Anfang September vor, wonach die Stimmung und Gesundheit der
weißen Bepölkerung ausgezeichnet sind. Die Eingeborenen verhalten
sich ruhig.
Die gescheiterte russische Offenfive gegen Ostpreuhen.
B-r. Rasten burg, 14. Oktober.
Die aus besonderer Vorsicht angeordnete Räumung des Ortes Goldap
von der Zivilbevölkerung hat zu unnötigen Besorgnissen Anlaß gegeben
und zahlreiche andere Orte in Ostpreußen sind völlig grundlos von einem
großen Teile der Einwohnerschaft während der letzten Wochen verlassen
worden. Do scheint es denn dringend geboten, festzustellen, daß bisher
alle Offensivversuche von russischer Seite gänzlich gescheitert find. Die
russischen Streitkräfte haben ihre Stellung. von Schirwindt entlang der
Grenze bis in die Gegend gegenüber von Lyck. Ihre Truppenzahl wird
auf sechs bis acht Armeekorps geschätzt. Es ist den russischen Truppen,
unter denen sich auch einige sibirische Armeekorps befinden, nicht geglückt,
auch nur um einen Fußbreit vorzudringen und sie befinden sich ausnahms-
los auf russischem Gebiet. Die Angriffe der Russen, die wiederholt
Durchbruchsversuche vergeblich unternommen haben, erfolgen zumeist des
Nachts und brechen im mörderischen Feuer der deutschen Maschinen-
gewehre zusammen. Ihre Verluste sind als sehr umfangreich festgestellt
worden, indes auf deutscher Seite der Prozentsatz an Verlusten als außer-
ordentlich gering, stellenweise beinahe als Null bezeichnet werden kann.
Unsere Truppen leisten Uebermenschliches. Seit einer Reihe von Tagen
in den Schützengräben liegend, brechen an ihrem ehernen Wall die
russischen Angriffe erfolglos zusammen. Von einer Gefahr für Ostpreußen
kann also nach diesem Stande der Dinge keine Rede sein.
(Natl. Ztg., 15. Oktober.)
Engländer über ungenügende englische Hilfe.
Rotterdam, 13. Oktober.
Der Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet aus London vom
13. Oktober: Morning Post kritisiert die vor dem Fall Antwerpens er-
griffenen Maßregeln scharf. Achttausend Seesoldaten mit einigen schweren
Geschützen wären nach Antwerpen gesandt worden, während doch Stadt
und Festung unhaltbar gewesen seien. Man hätte sich entweder auf die
belgische Armee zurückziehen und den Widerstand im offenen Felde fort-
setzen oder aber eine starke Streitmacht zum Entsatz schicken müssen. Dieser
letztere Weg würde der schlechtere gewesen sein, aber noch schlimmer sei
es gewesen, daß man eine schwache Streitkraft sandte; denn dadurch
seien die belgischen Behörden nur zu vergeblichem und unnützen Wider-
stande ermutigt worden. (Voss. Ztg., 15. Oktober.)
Keine deutschen Verluste bei der Vernichtung der „Pallada"“.
Das offizielle Petersburger Telegraphenbureau verbreitet die Nach-
richt des russischen Admiralstabes, wonach bei der Vernichtung des russi-