Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

  
  
Französischer Angriff gegen deutsche Grenzpostierungen im 
Elsaß. 
Berlin, 2. August. Elne weiltere Grenzverletzung durch Franzosen wurbe am 
1. Augusi abends beim Schluchtpaß zweifelsfrei fefstgeskellt. Deutsche Hoflierungen 
wurden beschossen. Keine PBerluste. (W. T. Z.) 
Zußland beginnt den Krieg. 
Berlin, 2. August. Nachdem die Kunde von der allgemeinen russischen Mobll- 
machung hierher gelangt war, ist der deutsche Botschafter in Detersburg beauftragt 
worden, die russische Kegierung aufzufordern, die Mobilmachung gegen uns und 
unseren österreichischen Zundesgenossen einzustellen und hierüber eine bündige 
Erklärung binnen zwölf Stunden abzugeben. Dieser Auftrag ist nach Meldung des 
Grafen Hourtales in der Nacht vom 31. Juli zum 1. August um Mitternacht aus, 
geführt worden. Falls die Antwort der russischen Kegierung eine ungenügende sein 
sollte, war der deutsche Botschafter ferner beauftragt, der russischen Keglerung zu 
erklären, daß wir uns als mit Kußland im Kriegszustand befindlich betrachteten. 
Die Meldung des SBotschafters über die Antwort der russischen Regierung auf 
unsere befristete Anfrage ist hier nicht eingelaufen, ebensowenig eine Nachricht über 
die Ausführung des zweiten Auftrags, obwohl wir konstatiert haben, daß der 
russische Telegraphenverkehr noch funktioniert. 
Dagegen sind in dieser Nacht bis 4 Uhr früh beim Großen Generalstabe folgende 
Meldungen eingegangen: 
1. Heute nacht hat Angriff russischer Datrouillen gegen dle Eisenbahnbrücke über die 
Warthe bei Eichenried (an Strecke Jarotschin—Wreschen) stattgefunden. Der Angriff ist 
abgewiesen. Deutscherseits zwei Leichtverwundete. Verluste der RKussen nicht festgestellt. 
Eine von den Russen gegen den Bahnhof Miloslaw eingeleitete Unternehmung 
ist verhindert worden. 
2. Der Stationsvorstand Johannisburg und die Forstverwaltung Bialla melden, 
daß heute nacht (1. zum 2.) eine stärkere russische Kolonne mit Geschühen die Grenze 
bei Schwidden (südöstlich Zialla) überschritten hat und daß zwei Schwadronen 
Kosaken Richtung Johannisburg reiten. Die Fernsprechverbindung Tock—Bialla ifst 
unterbrochen. 
Hiernach hat Rußland deutsches Reschsgebiet angegriffen und den Krieg eröffnet. 
(W. T. B.) 
Kreuzer „Augsburg" bombardiert Libau. 
Berlin, 3. August. Der kleine Kreuzer „Augsburg“ meldet um 9 Ubhr nach- 
miktags durch Funkenspruch: Bombardiere Kriegshafen Libau, bin im Gesfecht 
mit feindlichem Kreuzer, habe Minen gelegi. Kriegshafen Liban brennt. (W. T. Z.) 
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