Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

Die Deutschen in Polen. 
Berlin, 8. August. Die 3. russische Kavalleriedivision überschritt am 6. August 
die Grenze bei Romeilen südlich Eydtluhnen, ging aber bei Erscheinen deutscher 
Kavallerie wieder auf russisches Gebiet zurück. An der Wiederherstellung der von 
den Zussen in Dolen zerstörten Bahnen durch die Deutschen wird gearbeitet. Auch 
die Brücken zwischen Schoppinitz und Sosnowice sind in der Wiederherstellung 
begrissen. Die Bahn Alexandrowo —Mlozlawek ist bereits wieder benutzbar. Die 
österreichische Kavallerie hat Olkusch und Wolbrom besectzt und Fühlung mit dem 
in Russisch--Holen stehenden Grenzschutdekachement des 6. Armeekorps ausgenommen. 
(W. T. B.) 
Kämpfe im Oberessaß. 
Die deutschen Grenzschutztruppen im Oberelsaß sind von feindlichen Kräften, 
die aus Richtung Belfort vorgehen, angegrissen worden. Das Vorgehen der 
französischen Truppen ist zum Stehen gekommen; bei Alkkirch gingen sie bereits 
wieder in Richtung auf Belfort zurück. (W. T. B.) 
Warnung vor dem Franktireurkrieg. 
Berlin, 9. August. Die von den Kämpfen um Tüttich vorliegenden Meldungen 
lassen erkennen, daß die Landeseinwohner ssch am Kampfe beteiligt haben. Die 
Truppen sind aus dem Hinterhalt und Aerzte bei Ausübung ihrer Tätigkeit beschossen 
worden, gegen Verwundete wurden von der Bebölkerung Grausamkeiten verübt. 
Ebenso liegen Meldungen vor, daß die französische Grenzbevölkerung gegenüber 
Mez aus dem Hinterhalt deutsche Hatrouillen abgeschossen hat. Es kann sein, daß 
diese Vorfälle durch die Zusammensetzung der Bevölkerung in jenen Induftriebezirken 
hervorgerusen wurden. Es kann aber auch sein, daß der Franktireurkrieg in Frankreich 
und Belgien vorbereitet ist und gegen unsere Truppen angewendet werden soll. 
Sollke letzteres zutreffen und durch Wiederholung solcher Vorfälle erwiesen werden, 
so haben unsere Gegner es sich selbst zuzuschreiben, wenn der Krieg mit unerbittlicher 
Strenge auch gegen die schuldige Bevölkerung geführt wird. Man wird es den 
deutschen Truppen, welche gewohnt sind, Disziplin zu halten und den Krieg nur 
gegen die bewaffnete Macht des feindlichen Staates zu führen, nicht verdenken 
können, wenn sise in gerechter Selbstverteidigung keinen Dardon geben. Die Hoffnung, 
durch die Enkfesselung der Leidenschaft des Volkes auf den Krieg einzuwirken, wird 
an der unerschütterlichen Energie unserer Führer und Truppen zuschanden werden. 
Vor dem neutralen Auslande sei aber schon zu Beginn des Krieges festgesiellt, daß 
es nicht die deutschen Truppen waren, die eine solche Form des Kampfes hervorriefen 
(W. T. B.) 
Das deutsche Ultimatum an Belgien. 
Berlin, §s. August. Zur Widerlegung der in London und Daris über die 
Haltung der deutschen Regierung in der belgischen Frage verbreiteten Inwahrheiten 
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