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Choce.
Der Gipfel im Allgenfeldzuge.
Berlin, 15.Jannar. Das „Journak officiel“ verbreitet einen amtlichen französischen
Bericht über deutsche Grausamkeiten. Der Bericht bildet den Gipfel in dem Tügen-
feldzuge, der seit Kriegsbeginn gegen Deutschland geführt wird; er strotzt von den
unerhörtesten Greuelgeschichten. Die lediglich von Franzosen behaupteten Fälle werden
als bewiesen dargestellt, ohne daß irgendeine Möglichkeit bestände, sie unparteiisch zu
untersuchen. Das deutsche Heer steht zu hoch, als daß es von diesem Schmuß er-
reicht werden könnte; es nimmt aber davon Kennknis, zu welchen vergifteten Waffen
ohnmächtiger Haß einen Gegner gekrieben hat, der einst für ritterlich galt. (W. T. B.)
Ein Geburtstagserlaß des Kalsers.
Berlin, 16.Januar. Der „Reichsanzeiger veröffentlichk folgenden Erlaß des Kaisers:
Im Hinblick auf den Eruft der Zeit ist auf meinen Wunsch bereits angeordnet,
daß aus Anlaß meines bevorstehenden Geburtskages neben den kirchlichen und
Schulfeiern von den sonst üblichen sestlichen Beranstaltungen abgesehen wird. In
den langen Jahren meiner ZRegierung bin ich daran gewöhnt, daß an diesem Tage
merner in Tausenden von Telegrammen und Schriftstücken von Zehörden, Vereinen
und einzelnen Datrioten freundlich gedacht wird. Einc ähnliche Fülle teilnahmsvoller
Kundgebungen könnte aber diesmal bei meinem Aufenthalt in Feindesland leicht zu
Störungen des telegraphischen und postalischen Dienstverkehrs im Felde führen und
die mir und dem Großen Hauptquartier obliegenden Arbeiten beeinträchtigen. Ich
bin daher zu der Bitte gezwungen, In diesem Jahre von einem besonderen Ausdruck
von Glück, und Segenswünschen mir gegenüber abzusehen. Es bedarf auch eines
solchen in der über unser Baterland so unvermutet hereingebrochenen Zeit der Seim-
suchung nicht. Habe ich doch mit inniger Zefriedigung vielfach erfahren, wesches
starke Zand der Liebe und des Vertrauens mich und das deutsche BZolk in kraft-
voller Einmütigkeit umschlingt. Ich danke im voraus sedem einzelnen, der an
meinem Geburtstage kreue Fürbitte für mich vor den Thron des Hcöchsten bringt
und meiner freundlich gedenkt. Ich welß mich eins mit dem gesamten deutschen
Bolk und seinen Fürsten in dem unser aller Herzen bewegenden Gebetswunsche,
dessen Erhörung Gott der Herr uns in Gnaden gewähren wolle:
„Weiterer Sieg über unsere Feinde und nach ehrenvollem Frieden eine glückliche
Zukunft unseres tkeuren Vaterlandes!“
Ich ersuche Sie, diesen Erlaß zur öffentlichen Kennknis zu bringen.
Großes Hauptquartier, den 13. Januar 10185.
An den Zeichskanzler. Wilhelm I. K.
33 französische Geschütze bei Sosfssons erobert.
Großes Hauptquartier, 16. Januar.
Westlicher Kriegsschauplab. In Gegend Nieuport fanden nur Artillerie-
kämpfe siatt.