Der französische Generalstab uber die letzten beiden Kriegsmonate.
Amtliche deutsche Bekanntgabe.
Großes Hauptquartier, 23. Januar. Aus DParls wird durch die „Agence Havas"
eine amtliche Darstellung der Kriegsereignisse vom 15. November 1014 bis 15. Jannar 1015
verbreitet. Dle deutsche Oberste Heeresleitung beabsichtigt nicht, in Erörterungen über eine solche
Darstellung der Kriegsereignisse einzutreten, möchte sie aber als Stimmungsblld aus den Kreisen der
französischen Kegierung der allgemeinen Kenninis nicht vorenthalten wissen und verweist lm übrigen
auf ihre amtlichen Bekanntmachungen in der Zelt vom 15. November 1914 bis 15. Junuar 1915.
Die französische Mitteilung lautel:
„Sest dem 15. November, dem Ende der Schlacht bei Ipern und dem völligen Mißlingen
der großen deutschen Osffensive gegen unseren linken Flügel, hat der Krleg den Charakter eines
Feskungskrieges angenommen, aber es fehlt viel, daß die von beiden Seiten erzielien Ergebnisse
sich aufwiegen. Man kann sogar sagen, daß außer einer einzigen Stelle wir allein überall
Gelände gewonnen haben; abgesehen von dleser Stelle wichen die Deutschen zurück. Das nach-
stehende Zild gestattet, darüber zu urteilen. Die von den Franzosen zwischen dem Meer und
der Cys erzielten Ergebnisse sind: die Wiedereroberung des ganzen linken Iserufers zwischen
Knocke und Hatsas, der Vorstoß auf dem rechten Ufer zwischen dem Meer und St. Georges,
die Errichtung eines Brückenkopfes in diesem Gebiete, die Errichtung eines Brückenkopfes südlich
von Diemmiden, die Einnahme von St. Georges, des Fährmannshauses von Koriekeer, die
allgemeine Ausdehnung unserer Front um Upern, der Erfolg von Wgydendrefft, die Einstellung
der feindlichen Infanterieangriffe zwischen LCys und Oise, die Einnahme des Schlosses und
Dorfes VBermelles und Rotoires, die Eroberung zahlreicher deutscher Schützengräben zwischen
Aix-Neulette und Carency, die teilweise Wiedereroberung von St. Laurent und Zlagny bel
Arras, die Einnahme von La Beoisselle, die Einnahme deutscher Schützengräben in TLihons, dle
Einnahme von #ee Quesnoy#en-Santerre Ende Oktober. Seither Fortschritt nach Osten, Aus-
dehnung der Befestigung unserer Front zwischen Olse und Reims, Einnahme deutscher
Schützengräben auf dem Nouvion-Hlateau, Einnahme von Dent de Crouy, die wieder verloren
gingen, Zerstörung zahlreicher deutscher Geschütze, VBerminderung unserer Infanterieverlusie um
vier Fünstel dank dem Erfolge unserer Artillerie. Die Befestigung unseres Defensiosystems
zwischen Keims und der Maas i fortgeschritten, und zwar um 1 Kilometer im Gebiete von
Drunay und um 2 Kilometer im Gebiete von Derthes. Deutsche Gegenangriffe mißlangen,
wir schritten belnahe 1 Kilometer in den Argonnen sort, im Gruriewalde und im Walde
von Zolante wurden zahlreiche Angriffe zurückgeschlagen. Die Ausdehnung unserer Front um
Verbun, zahlreiche Zerstörungen deutscher Zalterien zwischen der Maas und der Schweizer
Grenze, ein bedeutender Fortschritt im Walde von Consenvope und im Walde von Apremont,
Ailly, Mort Mare und le Drétre, das Mißflingen aller deutschen Angriffe, ein Fortschritt nord-
ösilich von Nancy bei Lemesnil und im Walde von Darroy, der Forischritt nördlich und südlich
von Senones In dem ganzen Gebiet von Ban de Sapi, die Einnahme von Täte de Violn,
die Markirch beherrscht, und von Têéle de Faux, das völlige Mißlingen deutscher Gegenangriffe,
die Einnahme von Aspach und von Sieinbach und der Höhen öfsklich davon. Der Forischritt
gegen Münster, Sennheim und Alltkirch. Die von den Deutlschen zwischen dem Meer und der
Lps erzielten Erfolge sind die Zerstörung der Hallen, der Kathedrale und des Spitais von
Ipern, die Zersförung der Stadt Nieuport und des Bades Nieuport, zwischen Lys und Oise,
die Beschießung von Armenlieres, Béthune und Arras, zwischen Oise und Reims die Be—
schießung von Soupir und Soissons, die Wiedereinnahme der Höhe 132 bel Dent de Crouy
und ein Geländegewinn von 1200 bis 1800 Meter nördlich von Soissons.
Zwischen Reims und Maas ein Fortschritt von 300 Meter in den Argonnen nahe des
Zaches von Mourissans auf einer Front von 800 Meter; zwischen Maas und der Schweizer