Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

Nr. 23. 
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in 
Detersburg vom 31. Juli 1914. Dringend. 
Trotz noch schwebender Vermittelungsverhandlungen und obwohl wir selbst 
bis zur Stunde keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, hat Rußland 
ganze Armee und Flotte, also auch gegen nus, mobilisiert. Durch diese russischen 
Maßnahmen sind wir gezwungen worden, zur Sicherung des Reichs die drohende 
Kriegsgefahr auszusprechen, die noch nicht Mobilisierung bedentet. Die Mobilisierung 
muß aber folgen, falls nicht Rußland binnen zwölf Stunden jede Kriegsmaßnahme 
gegen uns und Osterreich-Ungarn einstellt und uns hierüber bestimmte Erklärung 
abgibt. Bitte dies sofort Herrn Sasonow mitteilen und Stunde der Mitteilung 
drahten. 
  
Nr. 24. 
Telegramm des Keichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in 
Daris vom 31. Juli 1914. Dringend. 
Rußland hat trotz unserer noch schwebenden Vermittelungsaktion und obwohl 
wir selbst keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, Mobilmachung seiner 
gesamten Armee und Flotte, also auch gegen uns, verfügt. Wir haben darauf 
drohenden Kriegszustand erklärt, dem Mobilmachung folgen muß falls nicht Rußland 
binnen 12 Stunden alle Kriegsmaßnahmen gegen uns und Österreich einstelle. Die 
Mobilmachung bedentet unvermeidlich Krieg. Bitte Französische Regierung fragen, 
ob sie in einem russisch-deutschen Kriege neutral bleiben will. Antwort muß binnen 
18 Stunden erfolgen. Sofort Stunde der gestellten Anfrage drahten. Größte Eile 
geboten. 
  
Nr. 25. 
Telegramm des Keichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in 
Detersburg vom 1. August 12 22 p. m. Dringend. 
Falls die Russische Regierung keine befriedigende Antwort auf unsere Forderung 
erteilt, so wollen Euere Exellenz ihr heute nachmittags 5 Uhr (mitteleuropäische Zeit) 
folgende Erklärung überreichen: 
Le Gouvernement Impeérial s’est efforcé dés les debuts de la crise de 
la mener à une solution pacifigne. Se rendant à un désir due lui en avgit
	        
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