beiden Schlachten behaupien sie, je zwei deutsche Armeelorps geschlagen oder
vernichtet zu haben. Wenn. die russische oberste Heeresleitung im Ernst dieser
Meinung war, so werden die Ereignisse der letzten Tage sie über die Kampi—-
kraft unserer Truppen eines anderen belehrt haben. Ihre mit so beredten
Worten verkündete Offensive von Grodno durch den Augustower Forst ist bald
gescheitert. Die Erfahrungen der dort vorgegangenen Truppen schildern die
ersten Sätze unserer heutigen Veröffentlichung. Bei PDraszuysz stehen unsere
Truppen nach vorübergehendem Ausweichen wieder vier Kilometer nördlich
dieser Gtadt. GSeit ihrer Aufgabe sind auf den Kampffeldern zwischen Weichsel
und Orzye 11 460 Kussen gefangengenommen.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Eroberungen der Höhen bei Cisna — Baligrod.
Wien, 12. März. Amtlich wird verlautbart: Die Situation unserer Truppen
in den neugewonnenen Stellungen in Zussisch= Dolen und Westgalizien hat sich
welter gefestigt, Angriffe des Feindes haben sich nicht mehr wiederholt. Bei
Inowlodz au der Dilica brachte die eigene Artillerie gessern nach kurzem heftigen
Feuerkampf mehrere feindliche Batterien zum Schweigen.
In den Karpathen wurde nach erbittertem Kampf eine Ortschaft an der Straße
Cisna— Ballgrod genommen und die anschließenden Höhen #im Caufe des Tages
während dichten Schneegestöbers vom Feinde gesaubert. Im westlichen Nachbar,
abschnitt scheiterte unterdessen ein starker feindlicher Angriff. An der übrigen Front
in den Karpathen sowie in Südosigalizien keine besonderen Ereignisse, da während
des ganzen Tages heftiger Schneesfurm anhielt.
Auch nördlich Czernowitz herrscht Kuhe.
Am südlichen Kriegsschauplatz hat sich seit längerer Zeit nichts ereignet. Un-
bedeutende Plänkeleien an der montenegrinischen Grenze fanden siellenweise fsatt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Fortsetzung des Dardanellen-Bombardements. — Ein ab-
geschlagener Landungsversuch. — Drei Minenwerfer versenkt.
Konstantinopel, 12. März. Das Hauptquartier meldet vom 0. März: Heute
bombardierten drei feindliche Hanzerschiffe mit Unkerbrechungen ohne Wirkung
unsere Infanterieverschanzungen bei dem Fort Sed-ül-Bahr. Feindliche Minensucher,
welche unter dem Schuh des Nebels sich unseren Minenlinien nähern wollten,
wurden durch das Feuer unserer Batterien verjagt. Auf den übrigen Kriegsschau-
plätzen hat sich nichts Wesentliches ereignet. (W. T. B.)