Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
Der türkische Sieg in den Dardanellen. 
Konstantinopel, 19. März. Das türkische Hauptquartier meldet: Die 
feindliche Flotte, welche sich aus 16 Panzerschiffen, darunter 4 französischen, 
3 Kreuzern und mehreren Torpedobootszerstörern zusammensetzte, eröffnete gestern 
vormittag um 11½ Uhr das Feuer gegen die Forts der Meerenge. Um 3 Ulhr 
nachmittags zog sich ein Teil der feindlichen Flotte aus dem Bereich des Feuers 
unserer Batterien zurück. 8 Panzerschiffe setzten die Beschießung in langen 
Zwischenräumen fort, bis sie um 6 Uhr das Feuer einstellten und sich entfernten. 
Außer dem französischen Danzer „Bouvet“ wurde ein feindliches Torpedoboot 
zum Sinken gebracht. Ein englisches Panzerschiff vom Typ des „JIrresistible“ 
wurde schwer beschädigt und nahm so stark nach Backbord über, daß seine 
Kanonen ins Wasser zu tauchen schienen. Das Schiff war außerstande, irgend- 
eine Bewegung auszuführen. Ein anderer Danzer, „Africa“", wurde in gleicher 
Weise beschädigt, neigte sich auf die Seite und entfernte sich mit großer Mühe. 
Der von unseren Geschossen, von denen einige auch andere Schiffe trafen, an- 
gerichtete Schaden konnte nicht festgestellt werden. Der harte Kampf, der 
1 Stunden dauerte, endete mit dem Siege unserer Forks. Mit Ausnahme 
leichterer Beschädigungen einiger unserer Erdwerke erlitten wir keinen Schaden. 
(W. T. B.) 
Konstantinopel, 19. März. Die englischen Linienschiffe „Jrresistible“ und 
„Africa“, die als stark beschädigt gemeldet wurden, sind um Mitternacht durch 
die Batterien in den Grund geschossen worden. (W. T. B.) 
Schwere russische Verluste in Südost-Galizien. 
Wien, 19. März. Amtlich wird verlautbart: In den Karpathen im Raume 
bei Lupkow und Smolnik lebhafter Geschützkampf. Ein auf den Höhen südwestlich 
Baligrod angesetzter Nachtangriff der Kussen wurde nach kurzem Feuerkampf zurück- 
geschlagen. Stärkere feindliche Kräfte griffen am Bormittag unsere Stellungen nördlich 
des Lzsoker Hasses an. So wie am 14. d. M. wurden sie auch gestern unter 
schweren Verlusten abgewiesen. 
An der Schlachtfront in Südost-Galizien wurde vormittags erbittert gekämpft. 
Die zahlreichen Angriffe, die der Feind diesmal gegen die Mitte und den linken 
Flügel der Stellung richtete, scheiterten durchweg an der festen und standhaften 
Haltung unserer braven Truppen. Der Gegner erlitt sehr schwere Verluste. Das 
Angriffsfeld ist bedeckt von Toten. s Offiziere und 500 Mann des Feindes wurden 
entwaffnet und gefangen. 
An den Fronten in Wefsi-Galizien und Holen keine Veränderung. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
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