Kämpfen. Schon nachts zum 20. März versuchten feindliche Abteilungen durch
überraschendes Vorgehen einzelne unserer Stühpunkte zu nehmen. Sie wurden
unter großen Verlusten überall abgewiesen. In den Morgenstunden wiederholten
sich die russischen Angriffe in größerem Umfange; die sich entwickelnden Kämpfe
dauerten in einzelnen Abschnitten den ganzen Tag über an. Bis zum Abend
waren die gegen unsere Stellungen am San bei Smolnik und Alsopagoni vor-
gegangenen russischen Krafte zurückgeschlagen. 1070 Mann wurden gefangen. An
den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Vertreibung der Russen aus Memel.
Großes Hauptquartier, 22. März.
Westlicher Kriegsschauplatz. Ein nächtlicher Bersuch der Franzosen, sich in
den Zesitz unserer Stellung am Südhang der Loretto-Höhe zu setzen, schlug fehl.
Auch in der Champagne nördlich von Le Mesnil scheiterte ein französischer
Nachtangriff.
Alle Bemühungen der Franzosen, die Stellung am Reichsackerkopf wieder-
zugewinnen, waren erfolglos.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Aus Memel sind die Russen gestern nach
kurzem Gefsecht südlich der Stadt und nach hartnäckigem Straßenkampf wieder
vertrieben worden. Unter dem Schutz der russischen Truppen hat hier russischer
DHöbel sich am Hab und Gut unserer Einwohner vergriffen, Drivateigentum auf
Wagen geladen und es über die Grenze geschafft. Ein Bericht über diese
Vorgänge wird noch veröffentlicht werden.
Nördlich von Mariampol erlitten die Russen bei abgewiesenen Angriffen schwere
Verluste.
Westlich des Orzyr bei Jednorozek und nordöstlich von Draszuysz sowie nord-
westlich von Ciechanow brachen russische Tages= und Nachtangriffe unter unserem
Feuer zusammen. 420 Gefangene blieben bei diesen Kämpfen in unserer Hand.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Der Zeppelinangriff gegen Haris.
Daris, 22. März. Zwei deutsche Lenkluftschiffe warfen gestern nacht Zomben
über Haris ab. Eine Zombe verursachte einen Brand in Neuilly an der Seine
(Bannmeile von Haris). In der JFue des Dames verursachte eine zweite Zombe
einen unbedeutenden Brand, welcher nur das Dach eines Gebäudes beschädigte.
Am DHassage Désiret, nahe am Sahnhof Ouest Ceinture, entstand gleichfalls ein
Brand, welcher jedoch rasch gelöscht wurde. In Saint Ouen wurde ein Stroh-
haufen eingeaäschert. Sieben über Asnieres abgeworfene Bomben verursachten