Februar 1915
Die Russen bei Mlawa zurückgedrängt.
Großes Hauptquartier, 1. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz. Vom westlichen Kriegsschauplatz ist nichts
Wesentliches zu melden.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Von der ostpreußischen Grenze nichts Neues.
Nördlich der Weichsel in der Gegend südwestlich Mlawa haben wir die Russen aus
einigen Ortschaften, die sie tags zuvor vor unserer Front besetzt hatten, verdrängt.
In Polen südlich der Weichsel gewannen wir weiter an Boden. Südlich der
Pilica haben wir unsere Angriffe erneuert.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Russische Angriffe in den Karpathen abgewiesen.
Wien, 1. Februar, mittags. Amtlich wird verlautbart: In Russisch-Polen
und Westgalizien war gestern lebhafte Gefechtstätigkeit. Die günstigen Sichtverhält-
nisse, die größtenteils vorherrschten, waren die Ursache zahlreicher Rekognoszierungs-
gefechte und Plänkeleien, durch die in manchen Abschnitten lokale Erfolge erzielt
wurden. Die allgemeine Situation in den Karpathen ist seit den letzten Ereignissen
unverändert. Neue russische Angriffe westlich des Lupkower Sattels wurden abge-
wiesen. Bei einem Gefecht im Waldgebirge verlor der Feind an Gefangenen
5 Offiziere, 800 Mann, 2 Geschütze und 2 Maschinengewehre. In der Bukowina
hat sich nichts Wesentliches ereignet. Am südlichen Kriegsschauplatz ist die Lage un-
verändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Türkische Erfolge in Lasistan.
Konstantinopel, 1. Februar. Die Telegraphenagentur Milli erhält von ihrem
Berichterstatter in Ischan, einer Ortschaft in Türkisch-Lasistan nächst der russischen
Grenze, ein Telegramm, in dem er meldet, daß die türkischen Truppen seit einer
Woche wiederholte russische Angriffe auf Norpitköprü und Karnuvas zurückgewiesen
haben. Troz ihrer numerischen Ueberlegenheit ergriffen die Russen die Flucht. Sie
ließen bei ihrem letzten Angriff 210 Tote zurück. Auf der Flucht steckten sie musel-
manische Dörfer in Brand und mordeten Kinder. (W. T. B.)
Die Abfahrt des Dampfers „Dacia“.
London, 1. Februar. Das Reutersche Bureau meldet aus Galvbeston, die
„Dacia“ stach gestern mittag mit der Bestimmung nach Rotterdam in See. (W. T. B.)