Französische Flieger bewarfen Bapaume und Straßburg i. E. mit Bomben, ohne
militärischen Schaden anzurichten. In Bapaume wurde ein Franzose getötet, zwei
schwer verwundet. Wir zwangen einen feindlichen Flieger nordwestlich von Arras
zum Landen und belegten Calais mit einigen Bomben.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Russen, die zum Plündern, genau so
wie auf Memel, von Tauroggen auf Tilsit aufgebrochen waren, wurden bei
Laugzargen unter starken Verlusten geschlagen und über die Jeziorupa hinter den
Jura-Abschnitt zurückgeworfen.
Zwischen dem Augustower Walde und der Weichsel wurden verschiedene Zor-
stöße der Russen abgewiesen, an einzelnen Stellen wird noch gekämpft.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
VBertreibung der Russen aus der Nordbukowina.
Wien, 22. März, mittags. Amtlich wird verlautbart: Unter schweren Verlusten
des Feindes scheiterten an der Schlachtfront in den Karpathen neuerlich skarke
russische Angriffe. Auf den Höhen bei BZangavölghy und beiderseits des Laborcza-
tales südlich Laborczeév dauern die Kämpfe mit großer Heftigkeit an.
In der Zukowina warfen unsere Truppen nordöstlich Czernowitz stärkere russische
Kräste nach heftigem Kampfe bis an die Reichsgrenze zurück, eroberten mehrere
Ortschaften, machten über 1000 Gefangene und erbeuteten 2 Geschütze.
In Zussisch-Dolen und Wesigalizien keine Zeränderung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Der Gesundheitszustand des deutschen Heeres.
Berlin, 27. März. Aus dem Großen Hauptquartier geht uns folgende Mitteilung zu:
Ausländische Blätter haben in der letzten Zeit häufig ungünftige Nachrichten über den Gesundheits-
zuskand unseres Heeres gebracht. Dieser ist durchaus zufriedensiellend. Unsere Soldaten haben
die Anskrengungen des Winterfeldzuges vortrefflich überskanden. Eigentlich hatten sie nur in
den Karpathen unter der Witterung zu leiden. Epidemische Krankheiten sind, außer ganz
vereinzelten Fallen von Fleckiyphus und Cholera im Osten, nicht mehr zu verzeichnen.
Zu diesem günstigen Ergebnis haben in ersfker -inie rechtzeitig ergriffene hygienische Maß-=
nahmen beigetragen, so die Schutzimpfungen gegen DHocken, Typhus und Cholera, die Berwendung
fahrbarer Trinkwasserbereiter, die Anlage von Wannen- und Brausebädern hinter der Front,
auf den Bahnhöfen, in den Bäderzügen, die Herrichtung von Desinfektionsanstalten und
Maßnahmen für Kleiderreinigung und Entlaufung.
Auch die weltverbreitete Annahme, daß geschlechtliche Krankheiten in unserem Heere eine
Ausdehnung gewonnen hätten, die sie zu einer Volksgefahr mache, ist nicht zutreffend. Die
Gesamtzahl der auf dem westlichen Kriegsschauplatze an Geschlechtskrankheiten leidenden Mann.
schaften bleibt etwa um die Hälfte hinter derjsenigen der in der Heimat befindlichen Mannschasten,
die diese niemals verlassen haben, zurück. Die weitere Einschränkung geschlechtlicher Krankheiten
beim Heere bildet das unausgesetzte Bemühen aller verantwortlichen Männer. Neben ent-
sprechenden Lleberwachungs= und Borbeugungsmaßnahmen finden Belehrungen der Mannschaften
statt, bei denen Offiziere, Aerzte und Geistliche zusammenwirken. (W. T. B.)
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