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Das Gedenkwort des Felchskanzlers hatte folgenden Wortlaut:
„Was Bismarck geschaffen, kein Deutscher läßt es sich rauben. Feinde umtoben das Reich,
wir werden sie schlagen. Er hat uns gelehrt: Furcht nur vor Gokt, Zorn gegen den Feind,
Glauben an unser Volk, so werden für Kaiser und Reich wir kämpfen, siegen und leben.“
Entsprechende Feiern wurden überall im Reiche und auch in den Kolonsen im Auslande
veranstaltet. Berlin und alle anderen deutschen Städte trugen reichen Flaggenschmuck.
Berlin, 1. April. Der Zeichskanzler v. Bethmann Hollweg hat über den Derlauf der
Bismarck-Gedenkfeier dem Kalser telegraphisch berichtet.
Darauf ist vom Kaiser folgende Antwort ergangen:
Großes Haupiquartier, 1. April. „Ihre Meldung von dem erhebenden Derlauf
der heutigen Zismarkfeier hat mich hocherfreut. Gern hätte ich an der Huldigung für den
großen Kanzler an seinem hundertsien Geburtstag persönlich teilgenommen und an den Siufen
seines Standbildes inmitten der Vertreter des Deutschen Reiches und Volles ein Zeichen dank-
barer Verehrung für den Mann niedergelegt, der uns als eine VDerkörperung deuischer Kraft
und deutschen Willens in der setzigen ernsten Zeit besonders teuer ist. Aber noch gilt es für
mich wie für das waffentragende deutsche Volk, im Felde auszuharren im heißen Kampf, um
des Reiches Machi — nach außen — zu schützen und zu skärken. Daß uns dies gelingen
wird, dafür bürgen nächst Gottes Gnade der uns alle beseelende einmütige Wille zum Siege
und das durch die Tat erprobte Gelöbnis: „sedes Opfer für das BZaterland!“ Der Geist
der Eintracht aber, der unser Volk daheim und auf den Kriegsschauplätzen über alles
Trennende sieghaft erhoben hat, er wird — das hoffe ich zuversichtlich — den Waffen-
lärm überdauern und nach glücklich erkämpftem Frieden auch die Entwicklung des Reiches
— ium Innern — segensreich befruchten und fördern. Dann wird uns als Siegespreis
ein nationales Leben erblühen, in dem sich deutsches Zolksium frei und stark entfalten
kann. Dann wird der ftolze Zau gekrönt, zu dem Bismarck einst den Grund gelegt.
Wilhelm l. R.“ (W. T. B.)
Bombardement von Belgrad.
Wien, 1. April. Amtlich wird verlautbart: In den Ostbeskiden versuchte der
Gegner im Laborczatale während der Nacht mehrere Angriffe, die abgewiesen wurden.
Zwischen dem Lupkower Sattel und dem ##zsoker Paß dauern die Kämpfe um die
zahlreichen Höhenstellungen fort.
An der Front in Südostgalizien keine besonderen Ereignisse.
Bei Inowlodz an der Dilica in Zussisch-Holen griffen stärkere russische Kräfte
in den Morgenstunden die Stellungen unserer Truppen an. Bis an die Hindernis-
zone herangekommen, wurden sie unter empfindlichen Verlusten zurückgeworfen.
Am süäüdlichen Kriegsschauplatz keine Zeränderung. Die am 31. März nach-
mittags erfolgte Beschießung der offenen Stadt Orsova wurde durch ein Bombar,
dement Belgrads beantwortet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Englische Verleumdung unserer Marine.
Berlin, 1. April. Die verhetzende Behauptung der englischen und neutralen
Dresse, daß anläßlich der Bersenkung der „Fallaba“ die Besahung des deutschen