Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

Versenkung der norwegischen Bark „Nor“. 
Christiania, 3. April. Die Reederei der norwegischen Bark „Nor“ hat aus 
Rotterdam ein Telegramm von dem Kapitän der Bark erhalten, in dem mitgeteilt 
wird, daß ein deutsches Unterseeboot am 31. März das Schiff torpediert habe, nach- 
dem die Mannschaft von Bord geschickt worden war. Das Schiff war mit einer 
Ladung Holz von Frederikstad nach Hull unterwegs. Die Mannschaft wurde von dem 
norwegischen Dampfer „Unita“ gerettet und gestern abend nach Rotterdam gebracht. 
(W. T. B.) 
Aus in Südwestafrika von den Engländern besetzt. 
London, 3. April. Das Reutersche Bureau meldet aus Kapstadt vom 30. März: 
Eine amtliche Veröffentlichung gibt Einzelheiten über die Eroberung des deutschen 
Lagers Platbeen. Eine Abteilung der vierten berittenen Brigade unter Oberst 
van Deventer eroberte danach das Lager. Die Verluste des Feindes betrugen 4 Tote, 
6 Verwundete und 12 Gefangene. Die Briten hatten 1 Toten und 2 Verwundete. — 
Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus aus Garub haben die Truppen der 
südafrikanischen Union Aus in Damaraland besetzt. (W. T. B.) 
Russische Angriffe am Uzsoker Paß abgewiesen. 
Wien, 3. April. Amtlich wird verlautbart: An der Front in den Ostbeskiden 
sind seit gestern nur im oberen Laborczatale und auf den Höhen südlich Virawa 
Kämpfe im Gange. Neu eingesetzte russische Verstärkungen zwangen, die beiderseits 
Cisna und Berechny-Gorne kämpfenden exponierten Gruppen etwas zurückzunehmen. 
Angriffe auf die Stellungen nördlich des Uzsoker Passes wurden blutig abgewiesen. 
Von den zuletzt vor Przemysl gestandenen russischen Kräften sind nun alle Divisionen 
an der Karpathenfront konstatiert. 
In Südostgalizien nur Artilleriekämpfe. Vor unseren Stellungen zwischen Dnjestr 
und Pruth herrscht nach den erfolgreichen Kämpfen des 1. April Ruhe. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Kurze Beschießung des Dardanelleneingangs. 
Konstantinopel, 3. April. Das türkische Hauptquartier tellt mit: Heute ver- 
suchten einige feindliche Minensucher, sich der Meerenge der Dardanellen zu nähern, 
wurden jedoch durch unser Feuer vertrieben. Zwei Panzerschiffe, welche diese Minen- 
sucher schützten, bombardierten einen Augenblick von weitem die Meerenge ohne 
Wirkung und zogen sich dann zurück. Von den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts 
zu melden.   (W.   T.   B.)