Russischer Angriff bei Artwin abgeschlagen. — Englische Nieder—
lagen in Mesopotamien.
Konstantinopel, 2. Februar. Aus dem Großen Hauptquartier wird gemeldet:
Oertlich beschränkte Zusammenstöße der letzten Tage auf der kaukasischen Front
hatten einen für unsere Truppen erfolgreichen Ausgang. Eine feindliche Abteilung,
welche unsere Truppen bei Artwin angegriffen hatte, wurde mit schweren Verlusten
zurückgeschlagen und ließ, als sie verfolgt wurde, viel Kriegsmaterial in unseren
Händen.
In der Gegend von Kurna üÜberraschte in der Nacht vom 30. Januar eine
kleine Abteilung zwei hinter Stacheldraht verschanzte feindliche Zataillone und brachte
ihnen bedeutende Zerluste bei. Am nächsten Tage versuchte der Feind unter dem
Schutze von Kanonenbooten in der Umgebung zu landen, wurde aber unter Zurück-
lassung zahlreicher Toter, darunter eines Hauptmanns und eines Unteroffiziers,
zurückgeworfen.
Ein besonderer Korrespondent meldet der „Agence Milli“ aus Bagdad: Eine
türkische Abteilung von 100 Mann griff in der Nacht ein englisches Lager beim
Leuchtturm von Kurna überraschend an, drang ein und schlug zwei englische
Bataillone in die Flucht, welche dabei skarke Verluste erlitten. Die Engländer ver-
loren so sehr den Kopf, daß sie, in Gruppen getrennt, einander zwei Stunden lang
beschossen und so weitere Verluste erlitten. Bei Anbruch des Tages eröffneten zwei
Schwadronen englischer Kavallerie unter dem Schutze von Kanonenbooten das
Feuer gegen unsere schwache Abteilung; die Engländer landeten Soldaten, um ihre
Flüchtlinge aus dem vorhergegangenen Gefecht zu sammeln, die Gelandeten mußten
sich aber vor dem tapferen Widerskand unserer Truppe südwärts zurückziehen und
viele Tote, darunter einen Hauptmann, zurücklassen. Die Kanonenbootsbesatzungen
wagten keine weitere Landung an dem von uns besetzten Flußufer und
zogen sich zurück; sie hatten keinen anderen Erfolg als die Niederbrennung zweier
Araberhütten. (W. T. B.)
Ermordung von Deutschen in Angola.
Berlin, 3. Februar. (Amtlich.) leber blutige Borgänge an der Grenze von
Deutsch-Südwestafrika und Angola, wobei drei Deutsche, ein höherer Zezirksbeamter
und zwei Offiziere, auf portugiesischem Gebiete getötet wurden, sind jetzt Mit-
teilungen in die deutschen Blätter gelangt. Die Nachrichten stammen vom Oktober
vorigen Jahres. Der Tod der drei Deutschen ist durch eine kurze amtliche Nachricht
aus Windhuk nunmehr bestätigt. Leber die näheren AUmstände des Vorfalls hat
sich jedoch trotz vielfacher vergeblicher Zersuche, mit Windhuk darüber Fühlung zu
gewinnen, noch nichts ermitteln lassen. Die Bemühungen zur Aufklärung der An-
gelegenheit, namentlich zur Festskellung der Schuldfrage, werden fortgesetzt. (W. T. Z.)
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