Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
Am Nachmittag und am Abend des 8. April entfaltete der Gegner zugleich an verschiedenen 
Teilen der Front eine rege Tätigkelt. Ein aus dem Walde La Selouse unternommener Vor- 
stoß scheiterte ebenso wie der Angriff an derselben Stelle vom Tage vorher. Gleichzeitig ent- 
wickelten sich stundenlange schwere Kämpfe am Bois de Mort-Mare, in denen der Gegner 
schließlich mit der blanken Waffe zurückgeworfen wurde, und In derselben Weise endeten An- 
griffe in Gegend Regniéville, im Priesterwalde und südlich der Orne. 
Der 8. April wie die Nacht zum 9. April standen unter dem Zeichen erbitterter Kämpfe um 
dle Combres-Höhe. An diesem Punkt scheinen die Franzosen Verstärkungen aus den oben er- 
wähnten neuen Kräften eingesetzt zu haben. Am 8. April vormittag besetzten sie die von uns 
in Anbetracht schwersten Artilleriefeuers geräumten Grabenstücke, um die dann den ganzen Tag 
heiß gekämpft wurde. In der Nacht zum 9. April gelang es unseren Truppen, den Gegner 
aus einem Teil der Gräben wieder hinauszuwerfen, dile ganze Hauptstellung wurde von uns 
  
  
 
 
 
 
     
   
       
     
  
  
 
 
 
      
   
 
 
   
           
    
 
    
      
 
    
         
 
 
            
      
        
     
        
   
   
       
 
  
         
 
     
       
    
   
gehalten. Ein neuer bei Tagesanbruch mit überlegenen Kräften angesetzter französischer Angriff 
zwang uns indes wieder zur Räumung einiger Grabenstücke. 
Gegenüber diesen Ereignissen an der Combres-Höhe treten die Vorgänge auf der übrigen 
Front in den Hintergrund. Von einigen Feuerüberfällen abgesehen, verlief die Nacht vom 8. zum 
9. April im allgemeinen ruhig. Nur am Bois de Mort-Mare, wo am Nachmittag die Franzosen 
in stundenlangem Ringen unter schwersten Verlusten zurückgeworfen waren, griffen sie in den 
Abendstunden von neuem an, ohne ein besseres Ergebnis zu erzielen. Dagegen gelang es 
unseren in die französische Stellung nachdrängenden Truppen, 2 Maschinengewehre zu nehmen. 
Trotz dieser Mißerfolge entschloß sich der Feind am frühesten Morgen des 9. April zur Erneuerung 
des Angriffs, der aber wiederum unter außerordentlichen Verlusten für ihn zusammenbrach. 
Am 9. April legten die Franzosen wieder den Schwerpunkt ihrer Angriffe auf den Nord- 
flügel zwischen Orne und Combres-Höhe. So griffen sie in der Woewre-Ebene zwischen 
Parfondrupt und Marcheville von Mittag bis Mitternacht viermal, jedesmal in einer Breite 
von 6 km, an und wurden stets verlustreich zurückgeschlagen. Während der Nacht entfalteten 
darauf ihre Minenwerfer, zeitweise von Artillerie unterstützt, eine lebhafte Tätigkeit. Am Nach- 
mittag stieß der Gegner auf der ganzen Linie der Combres-Höhe aus seinen Gräben hervor,