beträchtlich vermindert ist. Mehrere Regimenter mußten in der letzten Zeit abgelöst werden.
Die einen wurden infolge der ihnen von uns zugefügten Verluste zurückgenommen oder haben
den Abschnitt gewechselt (z. B. die bei Les Eparges dezimierten bayerischen Regimenter der
33. Division), die anderen wurden auf andere Teile des Kriegsschauplatzes geschafft, um die fast
schon weichende Linie dort zu stützen. Ein Regiment, 5. Armeekorps, wurde nach Belgien gebracht,
zwei Regimenter des 5. Armeekorps sind zur russischen Front abgegangen. Die vor drei Monaten
so zahlreiche und reichlich mit Munition versehene schwere Artillerie hat sich sowohl an Zahl ver-
ringert wie auch weniger betätigt. Um unseren letzttägigen Angriffen im Abschnitt Fey-ent-Haye —
Boisle-Prêtre die Stirn bieten zu können, sahen sich die Deutschen gezwungen, an diesen Punkt die
Reserven der benachbarten Abschnitte heranzuziehen. Anscheinend haben sie nicht viele verfügbar.
Am 30. März haben wir im Priesterwalde und vor Fey-en-Haye die deutschen Stellungen in einer
Tiefe von 800 Metern und in einer Ausdehnung von 1000 Metern eingenommen. Am 31. März
wurde Fey-en-Haye selbst genommen, am 3. April die Stellungen bei Regniéville. Auf einer
Front von 40 Kilometern hat die verstärkte erste Armee eine Sturmstellung auf Sturmentfernung
eingerichtet; morgen werden wir die Zange, in der wir den Gegner zwischen Verdun und
Pont-à-Mousson eingeschlossen haben, schließen und mit beträchtlichen Kräften von vorn und im
Rücken angreifen und die feindlichen Truppen zwischen Metz und St.-Mihiel vernichten. Jeder
Mitkämpfer muß folgendes wissen: Die Kanonen, die er vor sich hört, sind das französische
Geschütz, das in den Rücken des Gegners feuert. Zur Abwehr dieses furchtbaren Angriffes
scheinen die Deutschen gegenwärtig nur über örtliche Reserven zu verfügen, und selbst, wenn sie
andere herangezogen haben, könnte es sich nur um einige Bataillone handeln. gez. Dubail.“
(W. T. B.)
Schwere Verluste der Franzosen in Lothringen.
Großes Hauptquartier, 15. April.
Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Maas und Mosel kam es gestern nur
zu vereinzelten Kämpfen. Bei Marchéville erlitten die Franzosen in dreimaligen
erfolglosen Angriffen schwere Verluste. Westlich der Straße Essay — Flirey dauerte
der Kampf um ein kleines Grabenstück bis in die Nacht hinein fort. Am und im
Priesterwalde scheiterten französische Angriffe.
Feindliche Abteilungen, die gegen unsere Stellungen nordöstlich von Manonviller vor-
gingen, wurden von unseren Sicherungstruppen mit schweren Verlusten zurückgeworfen.
Südlich des Hartmannsweilerkopfes versuchten die Franzosen fünfmal vergeblich unsere
Front zu durchbrechen. Im übrigen fanden in den Vogesen nur Artilleriekämpfe statt.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage blieb unverändert.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
„Zeppelin“- Angriff gegen die Tynemündung.
Berlin, 15. April. Am 14. April abends hat ein Marineluftschiff einen
Angriff gegen die Tynemündung unternommen. Hierbei wurde eine Anzahl
Bomben geworfen. Das Luftschiff ist unversehrt zurückgekehrt.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes.
gez. Behncke. (W. T. B.)