Stellungen zu stören. Dennoch brach ein in der zweiten Morgenstunde unternommener siarker
Infanterieangriff vor unserer Linie zusammen. Dasselbe Schicksal ereilte im Laufe des Tages
Infaniterieangriffe nördlich Marchéville; in schmaler Front und großer Tiefe sfürmte der Gegner
dreimal gegen unsere Stellungen vor, wobei immer frische Kräfte die Zurückslutenden aufnahmen
und ihrerseits angriffen. Nach Aussagen Gefangener soll dabei das Infanterieregiment 1
aufgerieben sein. Im Walde von Ailly folgten einer wenig wirksamen Sprengung ebenfalls
drei Infanterieangriffe, die sämtlich abgeschlagen wurden. Einen kleinen Erfolg hatten die
Franzosen nördlich Flirey, wo sse sich nach starker artilleriskischer Borbereitung in den Zesstzeines
100 Meter breiten Teiles unserer vordersten Stellung setzten. Der erbitterte Nahkampf dauerte
den ganzen Tag über an und war am Abend noch nicht entschieden. Auch im wesklichen
Prieskerwalde entspannen sich nachmittags heftige Nahkämpfe, die abends mit einem sehr verlufk-
reichen Mißerfolg des Gegners endeten. Auf der übrigen Front brachte der 14. April nur
Artilleriekämpfe von wechselnder Stärke und eine stellenweise rege Tätigkeit der Nahkampfmittel.
Ein gefangener französischer Offizier sagte aus, daß der feindlichen Artillerie unbegrenzte Mengen
amerikanischer Munition zur Verfügung skänden.
Bereits im Laufe des 12. April wurde der Vormarsch stärkerer Truppen nördlich St.-Mihiel
über die Maas in öfstlicher Richtung beobachtet. Dies läßt im Verein mit einer sehr lebhaften
französischen Fliegeraufklärung darauf schließen, daß die Kämpfe zwischen Maas und Mosel
dem Abschluß noch nicht nahe sind. (W. T. B.)
Freiburg von feindlichen Fliegern mit Bomben beworfen.
Freiburg i. Br., 15. April. Heute mittag gegen 12 Uhr erschien wiederum
ein feindlicher Flieger über der Stadt und warf im ganzen fünf ZBomben über den
Stühlinger Stadtteil ab, von denen zwei keinen Schaden anrichteten, während durch
die drei anderen Bomben 2 Männer und 4 Kinder getötet wurden; außerdem
wurde das DPferd eines Fuhrwerks getötet. Weiter sind durch diese Bomben
2 Männer und 8s Kinder schwer und eine Anzahl Schulkinder leicht verletzt worden.
Eine Bombe hat außerdem den Dachstuhl eines Hauses durchschlagen. (W. T. B.)
Freiburg i. Br., 16. April. Von den bei den gestrigen Zombenwürfen eines
feindlichen Fliegers schwer Berletzten sind inzwischen zwei weitere Dersonen gestorben,
so daß sich die Zahl der Todesopfer auf acht erhöht. Schwer verletzt liegen noch
weitere acht Hersonen danieder, leicht verletzt sechs. (W. T. B.)
Neue Kämpfe an der Loretto-Oöhe.
Großes Hauptgquartier 16. April.
Westlicher Kriegsschauplatz. Vor Ostende —Nieuport beteiligten sich gestern am
Artilleriekampf einige feindliche Torpedoboote, deren Feuer schnell zum Schweigen
gebracht wurde.
Am Südrande von St. Eloi besetzten wir nach Sprengung zwei Häuser.
Am Südhang der TLoretto-Höhe wird seit heute nacht wieder gekämpft.
Zwischen Maas und Mosel fanden nur Artilleriekämpfe statt.
Die Berwendung von Zomben mit erstickend wirkender Gasentwicklung und von
Infanterie-Explosivgeschossen seitens der Franzosen nimmt zu.