Neue türkische Erfolge auf der Halbinsel Gallipoli.
Konskantinopel, 30. April, 8 Uhr 25 Min. abends. Das türkische Haupt-
quartier teilt mit: Bei Kaba Tepe auf Gallipoli versuchte der Feind Aktionen,
um sich aus einem schmalen Landstreifen, wo er eingeschlossen war, freizumachen,
aber wir wiesen diese Versuche zurück, zwangen den Feind, bis auf 500 Meter
vom Meeresufer zurückzuweichen und sich unter den Schuß des Feuers seiner
Schiffe zu flüchten; wir fügten ihm ungeheure Verluste zu. Den Landungs-
versuch, welchen der Feind unter dem Schutze eines Teiles seiner Flotte im Golf
von Garos machte, brachten wir vollständig zum Scheitern.
Von den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts von Bedeutung zu melden.
(W. T. B.)
Englische Darstellung der Dardanellenkämpfe.
London, 30. April. Das Reutersche Zureau meldet: Berichte über die Fort-
schritte an den Dardanellen bis zum 29. April besagen, daß die Landungstruppen
der Alliierten viele türkische Gegenangriffe, die allmählich schwächer wurden, abschlugen.
Die Verluste der Allüerten find begreiflicherweise schwer. (W. T. B.)
London, 30. April. In der amtlichen Zeschreibung der Gefechte an den
Dardanellen zwischen dem 25. und 20. April heißt es: Sechs verschiedene Orte an der
Küste wurden zur Ausschiffung des Heeres benutzt. Die Operationen wurden durch die
gesamte Flotte unterstützt. Das Ergebnis des ersten Tages war, daß starke englische,
ausiralische und französische Streitkräfte sich an drei Hauptpunkten festsetzten, nämlich die
Australier und Meuseeländer auf den Abhängen von Sed-ül.Bahr nördlich von Kaba Tepe,
die britischen Truppen am Teke Burun und die Franzosen auf der asiatischen Küste bei
Kum Kale. Am 26. April bei Anbruch des Tages behauptete sich der Feind noch im Dorfe
Sed-ül-Bahr, das voll Erdhöhlen, Laufgräben und VBerhauen war. Diese Stellung
wurde durch die Engländer im Frontangriff mitten durch die noch nicht vernichtenden
Stacheldrahthindernisse gestürmt. Unsere Stellung an diesem Ende der Halbinsel
ist somit endgültig gesichert. Am Abend des 27. April hatten die Zerbündeten die
Laufgrabenlinie besetzt, die nördlich von Kaba Tepe beginnt und bis zur Batterie
Totts (7, reicht. Inzwischen rückten die Australier und Neuseeländer mit der größten
Kühnheit vor. Sie befanden sich stets im Kampf mit dem Feinde und schlugen
fortwährend Gegenangriffe ab. Am 27. April früh fand ein heftiges Gefecht mit
einer türkischen Division statt, die nach schwerer Beschießung durch Artillerie auf
Sed, ülBahr zurückgeworfen wurde. Die Australier und Neuseeländer schlugen jeden
Angriff ab und gingen schließlich zur Offensive über. Auch die Franzosen bei Kum Kale
wurden viermal angegriffen, behaupteten sich aber in allen Stellungen. Die Verluste
des Heeres und der Flotte sind der Matur der Sache entsprechend schwer. (W. T. B.)
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