Die Russen bei Szawle geschlagen.
Großes Hauptquartier, 1. Mai.
Wesitlicher Kriegsschauplatz. Die gestern gemeldeien Kämpfe auf dem wesi—
sichen Kanalufer nordwestlich von Ipern endeten mit einem sehr verlustreichen Miß—
erfolge des Feindes. Oestlich des Kanals nördlich von IUpern stieß der Feind mehreremal
vergeblich vor. Die Festung Dünkirchen wurde weiter unter Artilleriefeuer gehalten.
Zwischen Maas und Mosel kam es zu Infanteriekämpfen nur in der Gegend
zwischen Ailly und Apremont. Die französischen Angriffe scheiterten sämtlich unter
skarken Verlusten.
Am 290. April wurde Keims in Erwiderung auf die Beschießung unserer rück-
wärtigen Kuheortschaften mit einigen Granaten beworsen. Da der Feind die Be-
deutung dieses unseres Vorgehens sehr gut kennt, würde es ihm leicht sein, Reims
vor einer Beschießung zu bewahren.
Der Feind verlor gestern wieder drei Flugzeuge. Ein englisches Flugzeug wurde
südwestlich von Thielt heruntergeschossen, ein anderes Flugzeug wurde bei Wieltje
nordöstilich von Ipern zum Absturz gebracht und zusammengeschossen; das dritte
Flugzeug wurde aus einem feindlichen Geschwader heraus bei Nieder-Sulzbach i. E.
zur Landung gezwungen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Das Gesecht bei Szawle ist günstig für uns
verlaufen. Nach ftarken Verlusten flüchteten die Kussen, nachdem sie Szawle an
allen vier Ecken angesteckt hatten, in Kichtung auf Mitau weiter. Die VBerfolgung
wird fortgesett. An Gefangenen sind bisher etwa 1000 gemacht; daneben sielen
zehn Maschinengewehre, große Mengen von Bagagen, Munitionswagen und besonders
viel Munition in unsere Hände.
Feindliche Angriffe bei Kalwarsa und südwestlich wurden verluftreich abgeschlagen,
wobei wieder 350 ZKussen gefangengenommen wurden. Dagegen gelang es den
Russen, südwestlich von Auguskow eine deutsche VBorpostenkompagnie nächtlicherweile
zu überfallen und schwer zu schädigen.
Oestlich von Hlock und auf dem Südufer der Dilica wurden schwache russische
Borstöße abgewiesen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Zussische Angriffe beim Orawatal gescheitert.
Wien, 1. Mai. Amtlich wird verlautbart: In Russisch-Dolen lebhafter Geschütz=
kampf, der stellenweise auch nachts andauerte. Russische Sicherungstruppen wurden
aus mehreren Stellungen vertrieben.