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aber auf den Höhen des linken Wislokaufers ober= wie unterhalb der Ropamündung
mit wuchtigen Schlägen gebrochen wurde. Noch abends war nicht nur an mehreren
GEtellen der Lebergang über die Wisloka erzwungen, sondern auch feste Hand
7 auf die Duklapaßstraße durch Zesetzung des Ortes gleichen Namens gelegt. In
der Gegend östlich von Tarnow und nördlich bis zur Weichsel wurde auf dem
rechten Ifer des Dunajec bis in die Nacht hinein gefochten. Die Zahl der bisher
gemachten Gefangenen ist auf über 40000 gestiegen, wobei zu beachten ist, daß
es sich um reine Frontalkämpfe handelt.
Im Beskidengebirge an der Lupkower-Paßstraße schreitet ein Angriff der Kräfte
des Generals der Kavallerie v. d. Marwitz, gleichlaufend demjenigen der österreichisch-
ungarischen Armee, mit der sie in einem Verbande stehen, günstig fort.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Tarnow wieder von den Verbündeten genommen.
Wien, 6. Mai, mittags. Amtlich wird verlautbart: Auch die letzten
russischen Stellungen auf den Höhen östlich des Dunajee und der Biala find von
unseren Truppen erkämpft.
Geit 10 Uhr vormittags ist Tarnow wieder in unserem Bessitz.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die Durchbruchsschlacht in Wesigalizien.
Berlin, 6. Mai. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns über die Durchbruchsschlacht
in Westgalizien das Folgende geschrieben: Zöllig überraschend für den Feind hatten sich Ende
April größere deutsche Truppentransporte nach Wesigalizien vollzogen. Diese Truppen, den
Befehlen des Generals v. Mackensen unterskellt, hatten die russische Front zwischen Karpathen-
kamm und dem mittleren Dunasec im Verein mit den benachbarten Armeen unseres österreichlsch-
ungarischen Berbündeten zu durchbrechen. Das Drobleim war ein neues, die Aufgabe keine
leichte. Der Himmel bescherie unseren Truppen wundervollen Sonnenschein und trockene Wege.
So konnten die Flieger und die Artillerie zu voller Tätigkeit gelangen und die Schwierigkeiten
des Geländes, das hier den Charakter der Zorberge der deutschen Alpen oder den des Hörsel-
berges in Thüringen trägt, überwunden werden. Unter den größten Mühsalen mußte an ver-
schiedenen Stellen die Munition auf Tragtieren herangeschafft, die Kolonnen und Batterien
über Knüppeldämme vorwärisgebracht werden. Alle für den Durchbruch nötigen Erkundungen
und Vorbereitungen vollzogen sich reibungslos in aller Stille. Am 1. Mai nachmittags begann
die Artillerie sich gegen die russischen Stellungen einzuschießen. Diese waren seit fünf Monaten
mit allen Kegeln der Kunfst ausgebaut. Stockwerkartig lagen sie auf den sieilen Bergkuppen
und deren Hängen, mit Hindernissen wohlversehen, übereinander. An einzelnen den Russen
besonders wichtigen Geländepunkien bestanden bis zu sieben Schützengräbenreihen hintereinander.
Die Anlagen waren sehr geschickt angelegt und vermochten sich gegenseitig zu siankieren. Die
Infanterie der verbündeten Truppen haite sich in den Nächten, die dem Sturm vorangingen,
näher an den Feind herangeschoben und die Sturmstellungen ausgebaut. In der Nacht vom
1. zum 2. Mai feuerte die Artillerie in langsamem Tempo gegen die feindlichen Anlagen; ein-
gelegte Feuerpausen dienten den Dionieren zum Zerschneiden der Drahthindernisse. Am 2. Mai