„Torgud Reiß“ eine Granate gegen das Schiff ab, die ein Volltreffer war. Das Erscheinen
deutscher Unterseeboote hat unter den übrigen feindlichen Kriegsschiffen vor den Dardanellen
große Unruhe hervorgerufen.
Der Vertreter von Wolffs Telegraphischem Bureau erfähri folgende Einzelheiten: Die
Torpedierung des Schiffes, das tagelang in den Gewässern von Ari Burun gekreuzt und die
türkischen Stellungen beschossen hatte, erfolgte am 25. Mai um ½1 Uhr nachmittags vor Ari
Burun. Eine furchtbare Explosion legte den „Triumph“ innerhalb einer Minute auf die Seite,
und in weiteren sieben Minuten lag das Schiff mit dem Kiel nach oben, worauf es so rasch
sank, daß nach genauen Beobachtungen nur ein kleiner Teil der Zesatzung gerettet werden
konnte. Die durch die Torpedierung des „Goliath-“ geschaffene Nervosität unter der Flotte der
Alliierten hat infolge des Unterganges des „Triumph“ sichtlich zugenommen. Oie feindlichen
Schiffe melden den Aufenthalt in den Meerengen, die „Queen Elizabeth“ hält sich meist vergsieckt.
Die Schiffe werden von einem Ring von Torpedobooten umgeben. (W. T. B.)
Abgeschlagener französischer Landungsversuch bei Bodrum.
Konstantinopel, 26. Mai. Das türkische Große Hauptquartier gibt bekannt:
An der Dardanellenfront bei Ari Burun und Sed-ül-Bahr schwaches Geschütß-
und Gewehrfeuer auf beiden Seiten. Ein Hanzer, der unsere rumelischen Stellungen
von der Zucht von Morto her beschoß, zog sich unter dem Feuer unserer anatolischen
Batterien zurück.
Heute schickte der Kreuzer „Jules Michelst“ nach dem Hafen Zodrum ein mit
Soldaten besetztes Schiff mit Geschütz ab, um eine Landung zu versuchen. Er
beschoß gleichzeitig die Stadt. Durch unser Feuer wurden 1 feindlicher Ofuizier
und 16 Mann getötet und 5 verwundet. In dem von uns genommenen Schiff, das
ans Land gezogen wurde, cerbeuteten wir ein Geschütz und acht Gewehre sowie eine
Kiste mit Munition. Auf unserer Seite wurden 3 Soldaten und 2 Bewohner verletzt.
Auf den anderen Kriegsschauplätzen hat sich nichts Wichtiges ereignet. (W. T. B.)
Die furchtbaren englischen Verluste bei Krithia.
London, 27. Mai. Das Reutersche Zureau meldet von den Dardanellen über
Tenedos vom 23. Mai: Der Angriff auf Krithia wurde fast bis an den Rand des
Dorsfes durchgedrückt. Wie Soldaten sagen, sind einige Truppeneinheiten tatsächlich
eingedrungen, aber es war unmöglich, das Gelände zu behaupten. Die Verluste
ssend so schwer, wie in den härtesten Kämpfen dieses Krieges. Als die Offiziere
begannen, die erschöpften Mannschaften wieder zu sammeln, befanden sie sich etwa
1000 Lards von Krithia entfernt; hier kam das Vorrücken zum Stehen. Eine
beklagenswerte Erscheinung in den GVerlustlisken ist der hohe Hrozentsatz an gefallenen
und verwundeten Offzieren. Die Türken legen ein besonderes Geschick an den Tag,
die Offiziere wegzuschießen. Nach jedem VBorrücken sind Tage vergangen, bis das
besehte Gelände von einzelnen Scharfschützen gesäubert werden konnte. Sie versftecken
sich mit einer Wochenration von 1000 Datronen in Erdhöhlen und richten viel
Schaden an. Einige haben Hände und Gesicht grün gefärbt und ihre Uniformen
mit Blättern behängt, um sich der Farbe der Umgebung anzupassen. (W. T B.)