Der Vormarsch gegen Przemysl.
Großes Hauptquartier, 20. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz. Die Franzosen sehten gesiern, nachdem wir sie
bei Angres zurückgeworfen und ihnen eine Anzahl Gefangene abgenommen hatten,
mit starken Massen zu einem Gegenangriff längs der Straße Zéthune-Souchez an,
wurden aber unter den empfindlichsten Verlussen auf der ganzen Front abgeschlagen.
In der Nacht nahmen wir die schwache BZesahzung des Ostteiles von Ablain, deren
Verbleiben in der dort vorgeschobenen Stellung nur unnützes BZlut gekostet hätte,
unbemerkt vom Feinde auf die unmittelbar dahinter befindliche nächste Linie zurück. Süd-
lich Souchez wurde gestern abend ein französischer Angriffsversuch durch unser Feuer im
Keime erstickt. Das südwestlich Souchez licgende, von den Franzosen als von ihnen
erobert erwähnte Schloß Le Carieul ist dauernd von uns gehalten. Südöstlich Neuville
wiesen wir feindliche mit Minen= und Handgranatenfeuer vorbereitete VBorstöße
leicht ab.
Im Driesterwalde nordwestlich Hont-à-Mousson schienen die Franzosen wie am
27. Mai abends wieder einen größeren Angriff vorbereitet zu haben. Unser Feuer
bielt den Feind nieder. VBereinzelte nächtliche feindliche Teilvorstöße wurden blutig
zurückgewiesen.
Unsere Flieger belegten die befestigten Orte Gravelines und Dünkirchen sowie den
Etappenort St. Omer mit Zomben und erzielten auf einen feindlichen Flugplatz nord-
öfflich Fismes mehrere Treffer.
Oestlicher Kriegsschauplatz. An der oberen Dubissa griffen die RKussen süd-
öfklich Kurtowiany und südöstlich Kielmy ohne Erfolg an. Im weiteren Verlauf
der Kämpfe an der unteren Dubissa wurde der Gegner an vielen Stellen über den
Fluß geworfen. Bei der Verfolgung wurden noch 380 Gefangene gemacht.
Südöfsklicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppen haben sich gegen die Nord-
front von Drzemyft näher herangeschoben. Auf der Front zwischen Wisznia= und
Lubaczowkaabschnitt (östlich Kadomno und Jaroslau) machten die ZKussen wiederholt
verzweifelte Teilangriffe. Sie wurden überall unter schweren Verlusten zurückgeworfen;
das russische 170. Infanterieregiment ist aufgerieben. Wesilich und südlich Sieniawa
hat der Gegner seine Angriffe nicht erneut.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Noch ein englisches Schlachtschiff torpediert.
Konstantinopel, 29. Mai. Das türkische Hauptquartier teilt mit: Nach
Festsiellungen, die an verschiedenen Stellungen gemacht worden sind, scheint an
demselben Tage, an dem daes Schlachtschiff „Majestic“ 6½ Uhr früh versenkt worden
war, um 9 Uhr vormittags ein Schlachtschiff mit zwei Masten und zwei Schorn-
steinen korpediert worden zu sein. Eine große Wassersäule wurde bemerki,
worauf das Schiff sich zur Seite neigte und in der Richtung auf Imbros
abgeschleppt wurde. Um 11 Ahr wurde das in Frage kommende Schiff an der
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