Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
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Drei Foris von Przemysl durch die Bayern erstürmt. — Siryj 
von der Armee Linsingen erobert. — Bomben auf die Londoner 
Werften und Docks. 
Großes Hauptquartier, 1. Juni. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Nach ihrer Niederlage südlich von Neuville am 
30. Mai versuchten die Franzosen weiter nördlich gestern einen neuen Durchbruch. 
Ihr Angriff, der sich in einer Frontbreite von 21/, Kilometer gegen unsere Stellungen 
zwischen Straße Souchez —Zéthune und Carench-Sach richtete, brach meist schon in 
unserem Feuer unter großen Verlusten zusammen; nur westlich Souchez kam es zum 
Nahkampf, in dem wir Sieger blieben. 
Im Driesterwalde gelang es unseren Truppen, die vorgestern verlorenen Graben- 
stücke größtenteils zurückzuerobern. Der Feind hatte wieder sehr erhebliche Verluste. 
Auf den übrigen Frontabschnitten hatte unsere Artillerie einige erfreuliche Erfolge. 
Durch einen Volltreffer im französischen Lager südlich Mourmelon-le-Grand rissen 
sich 300— 400 Pferde los und skoben nach allen Seiten auseinander. Zahlreiche 
Fahrzeuge und Automobile eilten schleunigst davon. Nördlich St.-Ménéhould und 
nordöstlich Berdun flogen feindliche Munitionslager in die Luft. Als Antwort auf 
die Bewerfung der offenen Stadt Ludwigshafen belegten wir heute nacht die Werften 
und Docks von TCondon ausgiebig mit Zomben. 
Feindliche Flieger bewarfen heute nacht Ostende, beschädigten einige Häuser, 
richteten aber sonst keinen Schaden an. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Amboten, 50 Kilometer öftlich Libau, schlug 
deutsche Kavallerie das russische 4. Dragonerregiment in die Flucht. In Gegend 
Szawle waren feindliche Angriffe erfolglos. 
Die Maibeute betragt: Nördlich des Niemen 24700 Gefangene, 16 Geschühe, 
47 Maschinengewehre, zwischen Nsemen und Dilica 6943 Gefangene, 11 Maschinen, 
gewehre, 1 Flugzeug. 
Güdöstklicher Kriegsschauplatz. Auf der Nordfront von Przemysl sind 
gestern die Forts 10a, 11a und 12 (bei und westlich Dunkowiczli gelegen) mit 
1400 Mann vom FRest der Besatzung und einer Bestückung von 2 Panzer-, 
18 schweren und § leichten Geschützen durch bayerische Truppen stürmender Hand 
genommen. Die Russen suchten das Berhängnis durch Massenangriffe gegen unsere 
Stellungen östlich Jaroslau abzuwenden. Alle Anstrengungen blieben erfolglos. 
Ungeheuere Mengen Gefallener bedecken das Schlachtfeld vor unserer Front. 
  
  
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