Berges wurden 300 feindliche Leichen gefunden. Auch ein Versuch des Gegners,
bei Sagrado den Isonzo zu überschreiten, wurde blutig abgewiesen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Neuer türkischer Erfolg bei Sed-ül-Bahr.
Konstantin opel, 6. Juni. Das türkische Hauptauartier teilt mit: An der
Dardanellenfront hat die sehr heftige Schlacht im Abschnitte von Sed-ül-Bahr,
die om 4. Juni mittags mit einem feindlichen Angriff begonnen und sich auf
der ganzen Fronk entwickelt hatte, nach fast zweitägiger Dauer durch energische
Gegenangriffe unseres rechten Flügels heute morgen zu einem Erfolge für uns
geführt. Der Feind wurde in #nordnung in seine früheren Stellungen zurück-
getrieben, nachdem er sehr schwere Verluste erlitten hatie. Wir erbeutelen von
gestern bis heufe morgen 17 Maschinengewehre, eine große Menge von Waffen
und Kriegsmaterigl. Nachdem ein Versuch des Feindes, unseren linken Flügel
anzugreifen, zurückgewiesen worden war, warf er sich mit allen Kräften auf
unseren rechten Flügel, mußte sich aber vor unseren Gegenangriffen heute früh
zurückziehen, außerstande, seinen verzweifelten Vorstoß fortzusetzen. Bei Ari Burun
unternahm der Feind in der Nacht vom S. zum 6. Juni einen verzweifelken
Angriff gegen unseren rechten Flügel, wobei er Handgranaten gebrauchte. Der
Angriff wurde gleichfalls mit Verlusten für den Feind abgewiesen. In den
anderen Fronten nichts von Bedentung. (W. T. Z.)
Der Fall von Drzemgsl.
Berlin, 6. Juni. Aus dem Großen Hauptquartier erhalten wir über den
Fall der Festung Przemysl folgendes Telegramm: »
Als am 2. Mai die Offensive der Verbündeten in Wesigalizien einsetzte, mochten
wohl nur wenige ahnen, daß schon vier Wochen später die schweren Belagerungs—
geschütze der Zentralmächte das Feuer auf Przemysl eröffnen würden. Die russische
Heeresleitung war für diese Möglichkeit kaum vorbereitet und schwankte hin und
her, ob sie die Festung wie ursprünglich geplant, „aus politischen Gründen“ halten
oder „freiwillig räumen“ sollte. Ansere Flieger meldeten fortwährend Hin= und Her,
märsche aus der Festung. Am 21. Mai schien man sich zur Kaumung der Festung
entschlossen zu haben; trothdem wurde sie acht Tage später zäh verteidigt. General
v. Kneußl schob die Einschließungslinie seiner bayerischen Kegimenter von Norden
her näher an die Festung heran. Um 11 Uhr vormittags begannen die schweren
Batterien die Bekämpfung der Forts der Nordfront. In der Nacht vom 30. zum
31. Mai schob sich die Infanterie näher an die Drahthindernisse heran und wartete
die Wirkung der schweren Artillerie ab. Diese bannte die Verteidiger in die Unter-
stände, so daß unsere Infanterie aus ihren Schützengraäben heraustreten und von
der Brustwehr aus dem gewaltigen Schauspiel der VBernichtung zusehen konnte.
G.
—— 2 Meẽ S— Ph r. 6 — J—
* # c 99g —
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