erreichten die Berbündeten gestern nördlich Kolomea die Linie Kulaczkowce —Korszow,
gewannen die Höhen von Oktonia, nahmen abends Stanislau in Besitz und drangen
weiter gegen Halicz vor. Der Tag brachte 5570 Gefangene. An der übrigen Front
in Galizien und Dolen hat sich nichts Wesentliches ereignet
Italienischer Kriegssch auplatz. Der erste größere Angriff des Feindes, gestern
nachmittag von Truppen in der beiläufigen Stärke einer Infanteriedivision gegen den
Görzer Brückenkopf angesetzt, wurde unter schweren Verlusten der Jtaliener ab-
geschlagen. Diese fluteten im Artilleriefeuer zurück und mußten mehrere Geschütze stehen
lassen. Das gleiche Geschick ereilte feindliche Angriffsversuche bei Gradisca und
Monfalconc.
Die Kämpfe an der Kärntner Grenze östlich des Hlöckenpasses und das beider-
seitige Geschützfeuer im Gebiete unserer Kärntner und Tiroler Sperrbefestigungen
dauern fort.
Balkankriegsschauplatz. An der serbischen Grenze fanden da und dort
Plänkeleien und auch Artilleriegefechte ohne Zedeutung statt.
Bei Korito wurde eine montenegrinische Bande in österreichisch ungarischen Unisormen
zerspreng“ Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Der Fall der einzelnen Drzemysler Werke und der Einzug der
Verbündeten. (Das Zusammenwirken des k. u. k. 10. Korps, der Bayern
und der Garde. Verdienstvolle Leistung eines preußischen Unteroffiziers.)
Wien, 9. Juni. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Augenzeugen berichten über
den Hergang bei der Einnahme von PTrzemysl: Das rasche Vordringen der Verbündeten nach
dem Siege in Westgalizlen hatte die Kussen offenbar höchst überrascht. Immer wieder glaubten
sie, durch den Einsatz rasch herbeigeführter Verstärkungen den Siegeslauf an verschiedenen günfligen
Abschnitten, insbesondere an der Wisloka und am Wislok, aufhalten und Hrzemysl, dem so
wichtigen Stützpunkt der Zarenherrschaft in Galizien, die Belagerung ersparen zu können. So
wurden denn auch beträchtliche Teile der Fesiungsbesatzung der Feldarmee zu Hilfe gesandt und
in den EStirudel der rasch aufeinanderfolgenden Niederlagen hineingerissen. Mit unheimlicher
Schnelligkeit näherten sich die Berbündeten Orzempf#ll und überraschten die geschwächte Besahung,
die nun nicht die Kraft hatte, die weitausgedehnten Vorstkellungen zu behaupten, sondern dem
Unsturm der Derbündeten, besonders der von Wesien heranrückenden Kavallerietruppendivision
Berndt und dem von Sädwest heranziehenden öfterreichisch-ungarischen 10. Korps, überlassen
mußte. Fast schien es, als ob auch der Gürtel der Werke nur als Nachhutstellung dienen sollte,
um den Massen der über den San strebenden geschlagenen russischen Truppen einen Vorsprung
zu verschaffen. Das k. u. k. 10. Korps setzte auch sofort, schon am 16. Mai, zum Angriff an.
Trotzdem zur arütilleristischen Jorbereitung nur Feldgeschütze zur Zerwendung kommen konnten,
drangen die Unsrigen in einem Zuge trotz wütender Gegenwehr der RKussen bis an den Rand
der Hinderniszone des südwestlichen Abschnittes und namentlich des Werkes Hralkovce. Don hier
ab ging es aber nicht weiter, da zur Zerstörung der soliden Hindernisse und betonierten Werke
die Feldartillerie nicht ausreichte. Inzwischen war in Hrzempfl ein Zefehl des Oberbefehlshabers,
Großfürsten Nikolai Nikolasew#stsch, eingetroffen, daß die Besatzung die Feskung bis zum Aeußersten
- —/ #t ####e - Wo WU Hut-JOHN- My-
VMIÆQMKMMVVYHÆMXAse-MINI- 3
693