Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

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„Cusitania“ aus, daß die deutsche Auffassung von der Bewaffnung der „TLusitanla“ und ihrem 
Charakter als englisches Kriegsschiff auf falcher Information beruhe. Dle Frage der Beförderung 
von Konterbande durch dieses Schiff sei unerheblich. Die Nebenumstände müßten gegenüber 
den Grundsätzen der Menschlichkeit in den Hintergrund treten, auf deren Achtung Amerika bestehen 
müsse. Sein tatsächlicher Widerskand oder die Weigerung anzuhalten rechifertige eine Torpe- 
dierung. Die Regierung Amerikas erklärt sich mit Bergnügen berest zur VBermittelung einer 
Verständigung zwischen Deutschland und England über eine Uenderung des Charakters des 
Geekrieges. Ele erneuert aber ernstlichst und feierlichst lhre Zorstellungen vom 15. Mas und 
erwortei, daß Deutschlands Gerechilgkeit und Menschlichkeit in allen Fällen, wo Amerkikaner 
geschddigt oder amertkanische Rechte verletzt sind, zur Geltung gebracht werden. (Nach W.T. B.) 
Siegreicher Lebergang Über den Dnjestr. — Rückzug der Russen 
aus der Bukowina. — Räckeroberung von Zurawno. 
Wien, 12. Juni. Amtlich wird verlautbart: 
Russischer Kriegsschauplatz. Zwischen Dnjesir und Pruth bekämpften 
die Truppen der Armee Pflanzer neuerdings mehrere russische Stellungen. Die 
Orte Zezierzany und Niezwiska nördlich Obertyn wurden erstürmt. Unsere sseg- 
reichen Truppen dringen gegen Czernelica vor und haben dort öftlich Horodenko 
den Onjesir überschritten. Jaleszczyki wurde genommen. Gegen diese Stadt 
richteten die Kussen abends und während der Nacht verzweifelte Angriffe, die 
alle unter den schwersten Verlusten des Feindes abgewiesen wurden. Auch die 
Atacke eines Kosakenregiments brach in unserem Feuer vollständig zusammen. 
In der Bukowina mußten die Russen auch die letzten Stellungen am Pruth 
aufgeben. Sie ziehen sich, von unseren Truppen scharf verfolgt, unter großen 
Verlusten über die Reichsgrenze zurück. 
Die gestrigen Kämpfe der Armee Pflanzer brachten uns an 5000 Gefangene ein. 
Güdlich des oberen Dnjestr dauern die Kämpfe noch fort. Ein russischer 
Gegenangriff auf Stanislau wurde abgewiesen. Zurawno, das infolge Ein- 
treffens russischer Verstärkungen geräumt worden war, wurde gestsern von den 
verbündeten Truppen wieder genommen. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Einzelgefechte und Artilleriekämpfe am 
Isonzo dauern fort. Bisher haben die Italiener auf dem östlichen Flußufer nur bei 
Monfalcone und Karfreit, an Dunkten, die vor unserer Kampffront liegen, Fuß 
gefaßt. Gestern erstiegen gegnerische Abteilungen bei Morgengrauen bei Dlawa die 
östlichen Terhöhen, wurden aber wieder herabgeworfen. 
An der Kärntner Grenze wiesen unsere Truppen feindliche Angriffe auf die 
llebergänge in der Gegend des Monte Daralba ab und besetzten diesen Berg. Ein 
Versuch der JItaliener, den Monte Hiano wiederzugewinnen, scheiterte. Ansonsten 
schiebt sich der Feind in einzelnen Grenzräumen allmählich an unsere Stellungen 
heran. So steht er in Cortina d'Ampezzo, Fiera di Drimiero und SBorgo. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
 
	        
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