Der Fliegerangriff auf Karlsruhe.
Karlsruhe, 15. Juni. Heute morgen griffen etwa 5 feindͤliche Flieger die
Gtadt Karlsruhe während einer Dauer von 4 Stunden an. Mehrere Personen
wurden getötet und verletzt. An zahlreichen Stellen wurde militärisch bedeutungs-
loser Gachschaden angerichtek. (W. T. B.)
Aufhebung der Sonderbehandlung für deutsche U-Boots=
Gefangene. (Wirkung der deutschen Bergeltungsmaßnahmen.)
Berlin, 15. Juni. Nach einer Mitteilung des hiesigen amerikanischen Zot-
schafters hat die großbritannische KRegierung dem amerikanischen Botschafter in London
erklärt, daß die geretteten Besahungen der deutschen Unterseeboote 3, 12 und 14 in
die allgemeinen Kriegsgefangenenlager übergeführt werden und dort genau die gleiche
Behandlung wie andere Kriegsgefangene erfahren sollen. Hierauf hat die deutsche
ZRegierung unverzüglich angeordnet, daß diesenigen britischen Offiziere, die zur Ver—
geliung für die bisherige Zehandlung der deutschen Unterseebootsbesatzungen in
Offiziersgefangenenanstalten verbracht worden waren, alsbald in die Kriegsgefangenen-
lager zurückgeführt und daselbst wieder in gleicher Weise wie die übrigen kriegs-
gefangenen Offiziere behandelt werden. Der hiesige amerikanische Botschafter ist
hiervon mit dem Ausdruck des Dankes für seine erfolgreichen Bemühungen in
Kenntnis geseht worden. (W. T. B.)
Neue russische Miederlage östlich Sambor. — 40000 ZKussen von
Mackensen in vier Tagen gefangen. — Englische Miederlage
bei La Bassée.
Großes Hauptquartier, 16. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz. Wieder einmal veranlaßt durch die russischen
Niederlagen, griffen Franzosen und Engländer gestern an vielen Stellen der West,
front mit starken Kräften an.
Den Engländern gelang es bei Hpern, unsere Stellung nördlich des Teiches
von Bellewaarde etwas zurückzudrücken. Es wird dort noch gekämpft. Dagegen
sind zwei Angriffe von vier englischen Divisionen zwischen der Straße Estaires—
La Zasséke und dem Kanal von La Bassée vollkommen zusammengebrochen.
Unsere kapferen wesifälischen Kegimenter und dort eingetroffene Teile der Garde
wiesen den Ansturm nach erbitterten Nahkämpfen restlos ab. Der Feind hatte
schwere Verluste; er ließ mehrere Maschinengewehre und einen Minenwerfer in
unserer Hand. An die Stellungen der mit größter Zähigkeit sich behauptenden
Badener bei der Lorettohöhe wagte sich der Feind nach seinen Niederlagen am
13. und 14. nicht wieder heran.
Fe- 20.— - — DTr— 2.—.
Se
703