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feuer dreimal unseren linken Flügel an, wurde aber jedesmal unter außerordentlichen
Verlusien zurückgeworfen, ohne einen Erfolg zu erzielen. Bei Sed, ül.Bahr griff
der Feind, nachdem er in der Nacht vom 27. zum 28. Juni bis zum Morgen unsere
Schützengräben auf dem rechten Flügel mit schwerer Artillerie beschossen hatte, am
28. Juni morgens diesen Flügel an. Wir warfen ihn durch unsere Gegenangriffe
zurück. Auch durch seine in derselben Nacht gegen unseren linken Flügel gerichteten
Angriffe erzielte der Feind keinen Erfolg. Am Nachmittag versuchte der Feind gegen
unser Zentrum einen Angriff, der leicht zurückgewiesen wurde. Wir eroberten durch
einen Gegenangriff zwei Linien feindlicher Schützengräben. Unsere anatolischen
Batterien nahmen wirksam an dem Kampfe auf dem linken Flügel bei Sed-ül-Bahr
teil und trugen beträchtlich zum RKückzuge des Feindes bei, indem sie ihm schwere
Verluste zufügten. Dieselben Batterien brachten feindliche Zatterien auf der Spitze
von Tekke zum Schweigen. Unsere Flieger warfen mit Erfolg Zomben auf den
feindlichen Flugplatz bei Sed, ül, Bahr.
Auf den übrigen Fronten hat sich nichts von Bedeutung ereignet. (W. T. B.)
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Ein Zarenerlaß über die Fortsetzung des Krieges.
PDetersburg, 30. Juni. Ein kasserliches Reskript an den Ministerpräsidenten
Goremgkin lautet: Aus allen Teilen des Vaterlandes gelangen Stimmen zu mir,
welche Zeugnis ablegen für den starken Willen des russischen Bolkes, seine Kräfte
dem Werke der Heeresausrüstung zu widmen. Ich schöpfe aus dieser nationalen
Einmühtigkeit die unerschütterliche Sicherheit einer strahlenden Zukunft. Der lang-
andauernde Krieg verlangt immer neue Kraftanstrengungen; aber indem wir die
wachsenden Schwierigkeiten überwinden und den unvermeidlichen Wechselfällen des
Kriegsglücks die Stirn bieten, wollen wir in unseren Herzen den Entschluß befestigen
und stählen, den Kampf mit Hilfe Gottes bis zum vollständigen Triumph des russischen
Heeres zu führen. Der Feind wird niedergeschlagen werden müssen, sonst ist der
Friede unmöglich. Mit festem Bertrauen in die unerschöpflichen Kräfte Kußlands
erwarte sch, daß die Regierungs= und öffentlichen Einrichtungen, die Indusftrie
Zußlands und alle treuen Söhne des VBaterlandes ohne Unterschied der Meinungen
und Klassen solidarisch und einmütig arbeiten werden, um die Bedürfnisse unserer
tapferen Armeen zu befriedigen. Dieses einzige und nunmehr nationale Droblem
soll alle Gedanken des einigen und in seiner Einigkeit unbesiegbaren Kußlands auf
sich ziehen. Nachdem ich zur Erörterung der Approvisionierungsfragen einen besonderen
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Ausschuß unter Zeteiligung von Mitgliedern der gesetzgebenden Kammern und von ¾
Vertretern der Induftrie errichtet habe, erkenne ich es als notwendig, demzufolge
den Zeitpunkt der Wiedereröffnung der gesetzgebenden Körperschaften zu beschleunigen, *
um die Stimme der russischen Erde zu hören. Und da ich die Wiederaufnahme
der Tagungen der Duma und des Reichsrats spätestens für den Monat August
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beschlossen habe, betraue ich den Ministerrat damit, die durch die Kriegszeit not-
wendig gewordenen Gesetzentwürfe meinen Angaben gemäß auszuarbeiten. (1B. T. B.)