Die russische 10. Armee vernichtend geschlagen. (Weit über
50 000 Zussen gefangen. #nübersehbares Kriegsmaterial erbeutet.)
Großes Hauptquartier, 16. Februar, abends.
In der neuntägigen „Winterschlacht in Masuren“ wurde die russische 10. Armee,
die aus mindestkens 11 Infanterie= und mehreren Kavalleriedivisionen bestiand,
nicht nur aus ihren starkverschanzten Stellungen östlich der Masurischen Seen-
platte vertrieben, sondern auch über die Grenze geworfen und schlleßlich in nahe-
zu völliger Einkreisung vernichtend geschlagen. Nur RKeste können in die Wälder
östlich von Seswalki und von Augustow entkommen sein, wo ihnen die Verfolger
auf den Fersen sind. Die blutigen Verluste des Feindes sind sehr stark, die Zahl
der Gefangenen steht noch nicht fest, beträgt aber sicher weit über 50 000.
Mehr als 40 Geschühe und 60 Maschinengewehre sind genommen. lUnüber-
sehbares Kriegsmakertal ist erbeutet.
Geine Majestkät der Kaisser wohnte den entscheidenden Gefechten in der Mitte
unserer Schlachtlinie bei. Der Sieg wurde durch Teile der alten Osttruppen
und durch junge, für diese Aufgabe herangeführte Verbände, die sich den alt-
bewährten Kameraden ebenbürtig erwiesen haben, errungen. Die Leistungen der
Truppen bei tleberwindung widrigster Witterungs= und Wegeverhälknisse im Tag
und Nacht fortgesetzten Marsch und Gefecht gegen einen zähen Gegner sind über
jedes Lob erhaben. «
Generalfeldmarschall v. Hindenburg leitete die Operationen, die von General=
oberst v. Eichhorn und General der Infanterie v. Below in glänzender Weife
durchgeführt wurden, mit alter Meisterschaft.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Zussen gegen den Druth zurückgedrängt.
Wien, 16. Februar. Amtlich wird verlautbart: Die allgemeine Gituation
in Russisch-Oolen und Westkgalizien ist unverändert. Es fanden nur Artillerie=
kämpfe statt.
An der Karpathenfront wird heflig gekämpft; mehrere Tag= und Nachtangriffe
der Kussen gegen die Stellungen der Verbündeten wurden unter großen Ver—-
lusten des Feindes, der hierbei auch 400 Mann an Gefangenen verlor, zurück-
geschlagen.
Die Aktionen in der Zukowina verlaufen günskig. Die Serethlinie wurde
bberschritten, die Russen unter fortwährenden Gefechten gegen den Pruth zurück-
gedrängt. Südlich Kolomea, wo sich größere Kämpfe entwickelten, machten wir
gestern über 300 Mann zu Gefangenen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.