Paris, 17. Februar. Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Havre ist am
Dienstag abend um 6 Uhr der englische Kohlendampfer „Dulwich“, der von Hull
nach RKouen unterwegs war, 20 Meilen nordwestlich von Le Havre von einem
deutschen Unterseeboot angeschossen worden. Bon den 31 Mann der Besatzung
wurden 20 gerettet. (W. T. B.)
64 000 Russen gefangen. — Die Kriegsbeute der Schlacht
in Masuren. — Deutscher Sieg bei Plock— Macionz.
Großes Hauptquartier, 18. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz. Die gestern gemeldeten feindlichen Angriffs-
versuche dauerten mit der gleichen Erfolglosigkeit an: An der Straße Arras— Lille
sind die Kämpfe um ein kleines Stück unseres Grabens, in das der Feind vorgestern
eingedrungen war, noch im Gange.
Die Zahl der nordöfstlich Keims gestern von uns gemachten Gefangenen hat
sich noch erhöht, die Franzosen haben hier auch besonders starke blutige Verluste
erlitten; sie verzichteten auf weitere Vorstöße.
In der Champagne nördlich Herthes wird noch gekämpft. Oestlich davon sind
die Franzosen unter schweren Verlusten zurückgeschlagen; sie halten sich nur noch
auf wenigen kurzen Stellen unserer vordersten Gräben. Die gestern gemeldete Zahl
an Gefangenen ist auf 11 Offiziere 735 Mann gestiegen.
Zu einem vollen Mißerfolge führten auch Angriffe gegen unsere Stellungen bei
Boureuilles- Bauquois (östlich des Argonner Waldes) und östlich Berdun.
Die am 13. Februar von uns genommene Höhe 365 und der Ort Norroy
(nordöstlich Hont-à. Mousson) sind von uns nach gründlicher Zerstörung der französischen
Befestigungsanlagen wieder geräumt worden. Einen Versuch, diese Stellung mit
Waffengewalt wiederzugewinnen, hat der Feind nicht gemacht.
Sonst nichts Wesentliches.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Tauroggen und im Gebiet nordwestlich
von Grodno dauern die Verfolgungsgefechte noch an.
Die bei Kolno geschlagene feindliche Kolonne ist nördlich Lomza von frischen
Truppen aufgenommen worden; der Feind wird erneut angegriffen.
Die Kämpfe bei Plock—Macionz sind zu unseren Gunsten entschieden; es sind
bisher 3000 Gefangene gemacht.
Aus Dolen südlich der Weichsel nichts Neues.
Die Kriegsbeute der Kämpfe an der ofstpreußischen Grenze hat sich erhöht.
Das bisherige Ergebnis beträgt: 64000 Gefangene, 11 Geschütze, über
100 Maschinengewehre, 3 TLazarettzüge, Flugzeuge, 150 gefüllte Munitsons=
wagen, GEcheinwerfer und unzählige beladene und bespannte Fahrzeuge.
Mit einer weiteren Erhöhung dieser Zahlen darf gerechnet werden.
Oberste Heeresleitung.