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Zurückdrängung der Russen in Südostgalizien.
Wien, 20. Februar, mittags. Amtlich wird verlautbart: In Zussisch-Holen
hielt auch gestern verstärktes Geschütz= und Gewehrfeuer an. Am die von uns
croberten russischen Vorstellungen im Kaume südlich Tarnow und am Dunajee ent-
wickelten sich heftigere Kämpfe. Gegenangriffe des Feindes wurden mehrmals blutig
zurückgeschlagen.
An der Karpathenfront ist die allgemeine Situation bis in die Gegend von
Wyszkow unverändert. Es wird nahezu überall gekämpft.
In Südostgalizien konnte der Feind seine starken Stellungen nördlich Nadworna
nicht behaupten. Dem letzten entscheidenden Angriffe ausweichend, zog er in der
RKichtung Stanislau ab, verfolgt von unserer Kavallerie.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Ein englischer Truppentransport von 2000 Mann versenkt?
Hamburg, 20. Februar. Die „Hamburger Nachrichten“ melden aus
Stockholm: Ein englischer Militärtransport von 2000 Mann ist mitsamt dem
Transportdampfer im englischen Kanal versenkt worden. „Goeteborg Afton-
bladet“, das diese Meldung erhielt, verbürgt sich für die Zuverlässigkeit der
Quelle. (W. T. B.)
Opfer des Unterseebootkriegs.
London, 20. Februar. Der Dampfer „Cambank“, der sich auf der Fahrt
von Cardiff nach Liverpool befand, wurde auf der Höhe der Insel Anglessea von
einem deutschen Unterseeboot ohne Warnung torpediert. Drei Mann der Besatzung
wurden bei der Explosion getötet, zwei Mann, die über Bord sprangen, ertranken.
Die übrige Zesatzung wurde gerettet. (W. T. B.)
„Evening News“ meldet aus Dover vom 10. Februar: Der norwegische Detroleum-
Dampfer „Belridge“ wurde heute morgen mitten im Kanal von einem deutschen
Anterseeboot torpediert. Das Schiff lag heute mittag nahe Deal in gefährlichem
Zustand mit dem Vorderteil im Wasser. Der größere Teil der Bemannung war
noch an Bord. Englische Zoote befinden sich in der Nähe des Schiffes. Nach
einer anderen Meldung war das Schiff auf eine Mine gelaufen. (W. T. B.)
DHaris, 20. Februar. Nach einer amtlichen Mitteilung des französfschen
Marineministeriums hat in der Nacht vom 17. zum 18. Februar ein deutsches
Unterseeboot um 2 Uhr morgens auf der Höhe von Dieppe den Dampfer „Dinorah“
angeschossen. Der Dampfer sank nicht, sondern erreichte Dieppe. „Dinorah“ ist
ein österreichischer Dampfer, der bei Ausbruch des Krieges beschlagnahmt wurde
und jetzt von der französischen Marine benutzt wird.