Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

        
    
    
      
      
    
    
    
        
        
      
      
        
        
    
    
    
    
          
      
    
    
    
          
   
   
Deutsche Flieger in Südwest. 
London, 25. Februar. Das Reutersche Bureau meldet aus Garub (Deutsch- 
Südwestafrika). Gestern abend warf ein Flugzeug 4 Bomben auf britische Truppen 
herab, durch die 1 Offizier und 5 Mann verwundet wurden. Das Flugzeug wurde 
beschossen, entkam aber. (W. T. B.) 
Fortschreitender Angriff südlich des Dnjestr. 
Wien, 25. Februar, mittags. Amtlich wird verlautbart: In Russisch-Polen 
keine Veränderung. 
An der westgalizischen Front brachte der Vorstoß einer Gefechtsgruppe, die den 
Russen ösflich Grybow mehrere Stützpunkte entriß, 560 Gefangene und 6 Maschinen- 
gewehre ein. 
In den Karpathen ist wieder starker Schneefall eingetreten, der die Kampf- 
tätigkeit beeinflußt. Die allgemeine Situation hat sich nicht geändert. 
Der Angriff unserer Truppen in den Gefechten südlich des Dnjestr schreitet mit 
Erfolg vorwärts. In den Kämpfen am 21. und 22. Februar wurden 10 Offiziere 
und 3338 Mann gefangen. 
In der Bukowina herrscht Ruhe. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Die Kämpfe bei Wirballen. 
Berlin, 25. Februar. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns über dle Kämpfe 
bei Wirballen am 10. Februar geschrieben: 
Unter den größten Anstrengungen, welche die tiefverschneiten Wege verursachten, waren die 
Truppen des Generals v. Lauenstein am 2. Februar an den Feind herangekommen und warfen 
diesen in leichten Kämpfen aus dem Schureller Forst hinaus. Wie aus erbeuteten russischen 
Befehlen hervorgeht, glaubte der Gegner sich vor dem deutschen Ansturm in eine bereits wohl- 
vorbereitete Stellung Pillkallen — Stallupönen zurückziehen und dort behaupten zu können, aber 
der starke Flankendruck, den die deutsche Offensive ausübte, zwang den Feind zum Aufgeben 
dieses Planes und veranlaßte ihn, sich nach einer dritten, gleichfalls vorbereiteten Stellung südlich 
Wirballen zurückzuziehen. Es waren anderthalb russische Divisionen, die sich am Nachmittag 
des 10. Februar dort einfanden und In Eydtkuhnen, Kibarty und Wirballen zur Ruhe über, 
gingen. Obwohl man vom Anmarsch der deutschen Kräfte wußte, hielt man es für aus- 
geschlossen, daß die Deutschen bei dem herrschenden Schneesturm an diesem Tage noch heran- 
kommen könnten. Man wiegte sich derart in Sicherheit, daß man sogar auf das Ausfstellen 
irgendwelcher Sicherungsposten gänzlich verzichtete. Nur so konnte es kommen, daß die An- 
greifer, die sich durch die Naturgetwalten nicht aufhalten ließen, noch am 10. Februar an die 
russische Unterkunft herankamen, allerdings nur mit Infanterie und einigen Geschützen; denn 
alles übrige war in den Schneewehen steckengeblieben. Es war Abend, als Eydtkuhnen, und 
es war Mitternacht, als Wirballen überfallartig angegriffen und erstürmt wurde. Auf der 
Chaussee standen zwei russische Batterien mit zwölf Geschützen und einer großen Anzahl von